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Seniorenkomödie: Enkel für Anfänger06.02.2020
Seniorenkomödie
Enkel für Anfänger
Text | Horst E. Wegener
Das Älter-werden ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Selbst wenn einen Pension oder Rente auskömmlich leben lassen, drohen irgendwann körperliche Unpässlichkeiten.
Wobei jenes Gefühl, nichts Befriedigendes mit sich anfangen zu können, den vereinsamenden Senioren erst recht Verdruss bereitet. Gut, wenn ihnen da jemand die Chance eröffnet, sich wieder gebraucht zu fühlen - etwa, indem man sich von einer Agentur an Helikoptereltern oder alleinerziehende Mütter und Väter fürs Aufpassen auf deren großelternlose Kids vermitteln lässt. Als Paten-Oma der kleinen Leonie ist Alt-Hippie Philippa (Sukowa) die Praxis der Leihgroßeltern-Vermittlung bestens vertraut. Und so versorgt sie den schwulen Witwer Gerhard (Lauterbach), eigentlich ein verkappter Kinderhasser und die sich in ihrer Ehe langweilende Rentnerin Karin (Kroymann), die alle beide auf keinerlei Erfahrungen mit eigenen Enkeln aufbauen können, mit Tipps zur Großelternschaft. Nach anfänglichem Fremdeln schultern die Oldtimer die stressige Aufgabe, Verantwortung für einen russisch-stämmigen Jungen zum einen oder für ein pubertäres Patchwork-Geschwisterpaar zu übernehmen, immer besser. Langeweile kommt jedenfalls nicht mehr auf.
Regisseur Wolfgang Groos, der bislang eher mit Filmen für Jugendliche à la „Die Vampirschwestern“ bekannt wurde, beweist in „Enkel für Anfänger“, dass er die alltäglichen Probleme von Senioren ebenfalls mainstreamig humorvoll ausleuchten kann. Verbalwitz und Situationskomik entschädigt für Klamauk-Blackouts - weshalb man mit der glaubwürdig schauspielernden Besetzung schnell mitfiebert und –leidet. Kurzum: amüsant.
Enkel für Anfänger
Deutschland ´20: R: Wolfgang Groos, D: Barbara Sukowa, Heiner Lauterbach, Maren Kroymann, Lavinia Wilson, Palina Rojinski, Dominic Raacke, Paula Kalenberg, Tim Oliver Schultz.
Wertung: + + + + 4/6
Cinemaxx: ab Do. 6.2.