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Zeit für die Bühne30.03.2023



Text und Foto: Thea Drexhage
Nur die Konstellation ist neu. Im Jahr 2021 ein neues Bandprojekt zu starten, genau dann, wenn die Musikszene allgemein am bangen ist, ist ein durchaus mutiges Vorhaben. Während sich Bassist Sebastian V. und Drummer Sebastian B. schon über 20 Jahre kennen und in dieser Zeit auch gemeinsam Musik gemacht haben, kam vor zwei Jahren der Entschluss, eine neue Band  zu gründen. Mit Gitarrist Malte S. war schnell ein drittes Bandmitglied gefunden, zumindest instrumental konnte es losgehen. Irgendwie hat dann doch der Gesang gefehlt, so stieß Wasli K. im Sommer letzten Jahres schließlich über eine Ausschreibung dazu, der mit einem Stil aus Shouten und Screamen die instrumentellen Vorgaben der Band passend ergänzt. Obwohl alle vier Bandmitglieder ganz eigene Erfahrungen und Einflüsse mit in das neue Projekt brachten, konnte sich auf einen eigenen Sound geeinigt werden. Sie selbst beschreiben ihren Stil als Post-Metal – eindeutig auf ein Genre festlegen wollen sie sich klanglich jedoch nicht. „Man braucht ja erstmal einen Begriff, aber wir haben auch schon ganz andere Sachen gehört, die unseren Sound beschreiben. Atmosphärischer Sludge Metal zum Beispiel“, so Malte.  „Aber man kann auch mal Einflüsse von Black Metal oder Shoegaze finden.“, wirft Sänger Wasli ein. Worauf sich alle vier Musiker einigen können, ist, dass der Klang von Oracle Hands sehr individuell ist und die Frage nach dem „Das klingt wie…“, sich nicht wirklich beantworten lässt. „Das mag an Maltes besonderem Gitarrentuning liegen…“, überlegt Bassist Sebastian. Um sich dessen zu überzeugen, hat man als Hörer*in nun zwei Möglichkeiten. A) Das aus zwei Tracks bestehende Demo der Band auf Spotify und Co. zu streamen und B) die Chance zu nutzen, Oracle Hands bei ihren ersten gemeinsamen Liveauftritten anzuschauen. Denn die Gelegenheit vor einem Publikum zu spielen, hatte die Band bisher noch nicht. Mit dem Demo, bestehend aus den Tracks „Nihilistic Rites“ und „Pulse“, welches in naher Zukunft auch auf Kassette erscheinen wird, kommen auch die Möglichkeiten. „Das ist unsere Visitenkarte, um uns für Auftritte zu bewerben.“, so Sebastian B.  und das scheint zu klappen. Bisher gibt es drei bestätigte Termine für Oracle Hands in der Region. Die beiden Songs würden dabei die Bandbreite der Band gut widerspiegeln. „Nihilistic Rites ist schon ziemlich fies, der geht direkt in die Magengrube. Pulse dagegen hat eine schon fast poppige Melodie. Der ist auch fies, aber der geht eher fies ins Herz.“, scherzt die Band. Bei nur zwei Tracks soll es natürlich nicht bleiben. Auch das erste Album von Oracle Hands ist in Arbeit und wird vielleicht schon Ende des Jahres fertiggestellt. Bestenfalls ließe sich dafür sogar ein Label finden, das die Veröffentlichung auf Vinyl unterstützt. Vinyl und Kassetten, die Klassiker sind längst zurück und bieten gegenüber dem Streaming einige Vorteile, wie Wasli erklärt: „So hört man sich eine gesamte Platte an. Man kann nicht einfach skippen. Man hört alle Tracks viel bewusster.“ Und wer weiß? Mit dem größeren Album folgen vielleicht auch die größeren Shows. „Festivals wie Roadburn oder Hell Over Hammaburg wären natürlich ein Traum und ich glaube, da würden wir mit unserem Sound auch gut hinpassen, aber viele kleine Festivals, die lokale Veranstalter und Vereine hier auf die Beine stellen sind natürlich auch super“, schwärmt Sebastian V.


Oracle Hands spielen am 20.4. mit Pulver Drive und Gills Of Trench im Meisenfrei Bremen sowie am 29.4. mit Downfall und Skull Harvest in Schortens.

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