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Wochenzeitung DIABOLO:
Vision gesucht
Politik diskutiert Innenstadtstrategie06.12.2018
text und foto | Christoph Kienemann
Wie geht es weiter mit der Oldenburger Innenstadt? Wird diese in Zukunft zu einer „Einkaufs-Maschine“ umgewandelt, zu einem Ort, an dem das Erlebnis-Einkaufen im Vordergrund steht oder wird die Innenstadt zu einem Ort, an dem vielfältige Nutzungen möglich sind und neben dem Einkaufserlebnis auch Wohnen, Bildung und Kultur ihren Platz finden? Diese Fragen soll die Innenstadtstrategie beantworten, an deren Erstellung derzeit der Arbeitskreis Bündnis Innenstadt (AK) arbeitet.
Bis 2030 soll sich die Oldenburger Innenstadt grundlegend wandeln und sich auf die derzeitigen Herausforderungen eingestellt haben. Zu letzteren gehören neue Anforderungen an die Mobilität der BürgerInnen, die fortschreitende Digitalisierung und der Ausbau des Online-Handels. „Wir befinden uns in keiner Notsituation, aber wir müssen etwas tun“, leitete Oberbürgermeister Jürgen Krogmann die Vorstellung der ersten Arbeitsergebnisse des AK Innenstadt in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung (Wifö) ein. Erarbeitet wird die Innenstadtstrategie durch das Münsteraner büro frauns und die Dortmunder Stadtplaner Junker und Kruse. Die Innenstadtstrategie soll später eine Richtschnur für die zukünftige Entwicklung der Innenstadt darstellen und dabei nicht nur konzeptionelle Vorschläge machen, sondern ein konkretes Arbeitspapier für die öffentliche Hand und die privaten AkteurInnen darstellen. Die fertige Strategie soll im Dezember 2019 vorliegen.
Aktuell hat der AK Innenstadtstrategie drei Szenarien für die weitere Entwicklung der Innenstadt erarbeitet. Ausgehend von dem derzeitigen Zustand der Innenstadt, der sich durch geringe Leerstände, die Abdeckung aller Preislagen und ca. 100.000 m² Verkaufsfläche auszeichnet, soll eine akzentuierte Weiterentwicklung der innerstädtischen Nutzungen angestrebt werden. Im ersten Szenario würde dabei der Schwerpunkt auf einem weiteren Ausbau der Einzelhandelslandschaft liegen. Vorrangiges Ziel wäre hier die Erstellung einer „Premium-Einkaufslandschaft“, die das Einkaufen zum Erlebnis machen soll. Dabei würden dann vor allem zahlungskräftige Zielgruppen in den Blick genommen werden. Das zweite Szenario nimmt neben der Stärkung des Einzelhandels auch Angebote im Kultur, Bildungs- oder Gastronomiebereich in den Blick. Teil dieses Szenarios ist beispielsweise die bessere Anbindung der Universität, mehr innerstädtisches Wohnen durch die Ansiedlung von Hotels oder Boardingshäusern und die stärkere Nutzung von Freiflächen für Veranstaltungen oder Treffpunkte. Im dritten Szenario könnte der Aspekt des Wohnens noch weiter betont werden. Die Innenstadt würde hier zu einem Platz für modernes Leben weiterentwickelt werden, in dem ein „Kiez-Feeling“ entstehen soll.
Sowohl in den Sitzungen des AKs, als auch auf der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses zeichnete sich eine deutliche Präferenz für die Varianten 2 und 3 ab. Deutlich wurde auch, dass sich jedes der drei Szenarien den gleichen Herausforderungen stellen muss. Denn Flächen für groß angelegte Neuentwicklungen fehlen in der Innenstadt und zudem stellt sich immer deutlicher die Frage, wie die Erreichbarkeit der Innenstadt zukunftsfähig realisiert werden kann. In den drei Szenarien wird die Bedeutung des Fahrradparkens und des ÖPNVs hervorgehoben, hierfür bedürfe es neuer Lösungen. Im Ausschuss sehen dies aber nicht alle so, so betonte Friedrich-August Fisbeck vom City Management: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Innenstadt erreichbar bleibt und sollten neue Parkhäuser bauen.“ Bis eine einheitliche Innenstadtstrategie steht, bedarf es wohl noch einiger Diskussionen, an denen sich in Zukunft auch die RatspolitikerInnen stärker beteiligen dürften.
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