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Wochenzeitung DIABOLO:
Alice kehrt zurück15.11.2018
Text | Raphael Siems
Rund zwanzig Studierende haben unter der Leitung von Volker Schindel die Geschichte über Alice neu interpretiert und in Szene gesetzt. Viel positive Resonanz, doch nur zwei Aufführungen. Jetzt wird erneut der Vorhang geöffnet für „Alias Alice“.
Am Institut für Musik werden regelmäßig neue Theaterprojekte konzipiert. Und wie bei jedem dieser Projekte handelt es sich auch bei Alice keineswegs bloß um eine Kopie. Das Stück enthält Szenen, Dialoge, teils sogar ganze Charaktere, die im Original noch nicht vorzufinden sind – die Fantasie des Wunderlandes ist eben unerschöpflich. Wer hingegen von dem bizarren Ort schon einmal gelesen oder gehört hat, wird ihn nichtsdestotrotz wiedererkennen. Denn was sich seit der ersten Fassung des Kinderromans an der sonderbaren Alice nie geändert hat, ist ihre Frage nach der eigenen Identität. In der Neuinszenierung wird diese Suche nach sich selbst nicht bloß aufgegriffen, sondern setzt einen konkreten Schwerpunkt. Dadurch etwa, dass die Protagonistin von mehr als nur einer Darstellerin gespielt wird, gelingt es den Interpreten, ihre Persönlichkeit von allen Seiten zu beleuchten. Berücksichtigt wird darüber hinaus, dass sich seit dem ersten Fall ins Kaninchenloch 1865 bis zur heutigen Zeit gesellschaftlich einiges getan hat. Wie können die Bewohner des Wunderlandes – darunter auch die bekannte Raupe (im Englischen „The Caterpillar“ – Alice auf ihrer Suche behilflich sein, wenn diese nicht einmal WhatsApp benutzt? In einer Zeit, in der doch sämtlicher Alltag von sozialen Netzwerken wie Facebook & Co geradezu geprägt wird. Diese Einbettung der Geschichte in den Kontext moderner Gesellschaft verleiht dem Stück reizvollen Charakter. Das Projekt „Alias Alice“ wurde innerhalb von zwei Semestern erarbeitet und ist ein intermediales Werk, denn es besteht neben seinem theatralischen Anteil ebenso aus Tanz und Poesie, anschaulichen Projektionen an der Leinwand und natürlich viel Musik. Durch neu arrangierte, aber meist bekannte Songs verschiedener Genres wirkt das Wunderland lebendig; durch Witz, Emotion sowie ein wenig Schauder hingegen wahnsinnig und doch anziehend zugleich. Auf diese Weise wird es am kommenden Wochenende abermals sämtliche Köpfe verdrehen – wenn es nach der Roten Königin geht, sogar vollständig abtrennen.
Alias Alice – Musiktheater am Institut für Musik
Sa. 17.11., 20 Uhr; So. 18.11., 16 Uhr, Aula der Universität, OL, Tickets: CvO Unibuch Buchhandlung und an der Abendkasse
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