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Wochenzeitung DIABOLO:
Nachruf
auf Wolfram König21.02.2019
text | Horst E. Wegener
Die Überlegung, altehrwürdige Klassik einmal nicht in Konzertsälen aufzuführen, sondern das Publikum damit an Orten wie historischen Kirchen, Burgen oder Gulfhöfen zu erfreuen, schreiben die meisten Bürger hierzulande Justus Frantz und dessen Schleswig-Holstein-Festivalgründung zu. Tatsächlich begann diese Idee schon ein paar Jahre zuvor im nahen Ostfriesland die prächtigsten Früchte zu tragen.
Verantwortlich dafür war der Violinvirtuose und -pädagoge Wolfram König. Geboren 1938 im hessischen Hofgeismar hatte es den Musikenthusiasten zum Studieren nach Paris und Köln verschlagen. Anschließend hatte er unter anderem als Professor an der Masahino-Musikakademie in Tokio Musik gelehrt. Um dann jedoch mit seiner Frau Erika den Entschluss zu fassen, dass es ihren beiden Kindern Iwan und Franziska guttun dürfte, wenn sie nicht in einer fernöstlichen Millionenstadt aufwachsen müssten. Da es in der zur neuen Wahlheimat erkorenen norddeutschen Region zwar keine Konzertsäle gab, stattdessen aber andere denkbare locations, folgten den ersten von den Königs aus der Taufe gehobenen Meisterkursen anno 1983 dann der erste Durchgang des „Musikalischen Sommers in Ostfriesland“ nach. Bald fand dieser übern Sommer durchgeführte Kammermusikkonzertreigen sowohl in als auch um Ostfriesland herum zusehends mehr Zustimmung.
2015 fand Wolfram König dann, dass es an der Zeit sei, die künstlerische Leitung seines Festival-Babys an den ebenfalls als Musiker aktiven Sohn Iwan abzugeben, der gemeinsam mit seiner Schwester Franziska schon von klein auf eng in den „Musikalischen Sommer“ eingebunden worden war. Der diesjährige Reigen der Musikerfamilie König wird ab dem 21. Juni bis zum 4. August über die Bühne gehen – leider zum ersten Mal ohne die Präsenz des einstigen Festivalgründers. Wie die Pressestelle des „Musikalischen Sommers“ mitteilt, ist Wolfram König am 7. Februar im Alter von 80 Jahren in seiner Geburtsstadt Hofgeismar gestorben.
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