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Filme im Kino

MoX Film-Check: „Red Rocket”, „Phantastische Tierwesen:
Dumbledores Geheimnisse” und „Alles ist gutgegangen”06.04.2022





Text: Horst E. Wegener

Red Rocket
Um im Filmgeschäft groß herauszukommen, hat sich Mikey (Rex) aus Texas nach Kalifornien aufgemacht. Dort allerdings waren Jobs auf Dauer so schwer zu ergattern, dass dem Neuankömmling selbst nach ersten Erfolgen als Pornodarsteller weitere Rollenangebote verwehrt blieben. Irgendwann musste er die Zelte abbrechen und völlig mittellos die Heimreise antreten. Weder seine Frau Lexi (Elrod) noch sonst jemand daheim ist über Mikeys Rückkehr entzückt – nur die minderjährige Donut-Verkäuferin Strawberry (Son) scheint Gefallen an seiner Anwesenheit zu finden. Die mit Macht in die Gänge kommende Affäre zwischen den beiden sorgt schnell für Komplikationen und zwingt zu weitreichenden Entscheidungen… Der Titel des Films – US-Slang für einen erigierten Hundepenis - spielt auf Mikeys Straßenköter-Mentalität an, die den Potenzbolzen fortwährend seinen Trieben und Gelüsten nachgeben lässt, statt das Gehirn einzuschalten. Wie schon zuvor in „Tangerine“ oder „The Florida Project“ beweist Filmemacher Sean Baker in „Red Rocket“ erneut sein Talent, uns den Alltag von Menschen kenntnisreich auszuleuchten, die in ihrem Kampf ums Überleben an Träumen festhalten – schon allein, um nicht kapitulieren zu müssen.
USA ´21: R: Sean Baker. Ab 14.4. Wertung: 3 von 5 Sterne
D: Simon Rex, Bree Elrod, Suzanna Son, Brenda Deiss, Judy Hill, Brittney Rodriguez, Ethan Darbone.
Bild: Drew Daniels - 2021 Red Rocket Productions

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse
Professor Albus Dumbledore (Law) sucht fieberhaft nach Möglichkeiten, um die finsteren Pläne des schurkischen Zauberers Gellert Grindelwald (Mikkelsen) zu durchkreuzen, mit denen der Bösewicht die Kontrolle über unseren Planeten an sich reißen will. Kurzentschlossen stellt der Prof. dem Magizoologen Newt Scamander (Redmayne) eine Truppe aus Zauberern, Hexen und unerschrockenen Muggel an die Seite – und man sondiert Auswege, um die Welt-Unterjochungsfantasien Grindelwalds zu verhindern. Die dem Kinopublikum schon aus den ersten beiden Phantastische Tierwesen-Episoden vertrauten Figuren wie Tina Goldstein (Waterston), Jacob (Fogler) und Theseus (Turner) sind ebenso wieder dabei wie Tinas Schwester Queenie (Sudol), die sich inzwischen auf die Seite des Bösen geschlagen hat. Die Mission bringt Dumbledores Einsatztruppe um Scamander mit alten und neuen fantastischen Tierwesen zusammen und lässt sie nach Brasilien sowie weiter nach Deutschland reisen, wo man mit Grindelwalds wachsender Anhängerschaft aneinandergerät. Dass im deutschen Reich zudem der Zweite Weltkrieg tobt, bietet Regieroutinier David Yates die Gelegenheit, „epische Schlachtszenen“ ins Geschehen mit einzubinden. Apropos Besetzung: Da dürfte es kaum überraschen, dass Johnny Depp seine Grindelwald-Rolle verlor - kurz nach Beginn der Dreharbeiten legten die Studiobosse ihm nahe, wegen all der skandalösen Schlagzeilen, die Depp privat verursacht hatte, die Rolle abzugeben. Mads Mikkelsen übernahm kurzfristig den begehrten Part.
B/USA ´22: R: David Yates. Ab 7.4.
D: Eddie Redmayne, Jude Law, Mads Mikkelsen, Ezra Miller, Dan Fogler, Katherine Waterston, Alison Sudol, Callum Turner Jessica Williams.  
Bild: 2021 Warner Bros. Entertainment Inc.

Alles ist gutgegangen
Als sie noch ein Kind war, wäre Emmanuèle (Marceau) dem überstrengen Vater ab und zu liebend gern mal an die Gurgel gegangen, doch diese Zeiten liegen Jahrzehnte zurück. Nachdem der alte Herr (Dussollier) jetzt mit einem Schlaganfall im Krankenhaus landet, wo man ihm beibringt, dass er für den Rest seiner Tage halbseitig gelähmt bleiben wird, bittet der 85-Jährige seine Tochter um aktive Sterbehilfe. Während Emmanuèle zunächst Skrupel hat, fühlt sich ihre Schwester Pascale (Pailhas) wie eh und je übersehen. Ist eifersüchtig, dass der Alte diesen Wunsch nicht ihr gegenüber äußern mochte. Gleichwohl: Um ihrem Vater den selbstbestimmten Tod ermöglichen zu können, müssten beide Schwestern ohnehin an einem Strang ziehen…
In „Alles ist gutgegangen“ greift Frankreichs Vorzeigefilmer Francois Ozon das brisante Thema Sterbehilfe aus Sicht der Angehörigen auf. Sucht nach Antworten auf Fragen, die sich fast jeder Kinogänger schon mal gestellt haben könnte: Wie würden wir selbst auf solch eine Bitte reagieren? Auch dank einer exzellenten Darstellerriege fesselt uns das Drama um Leben und Tod bis zuletzt.
Frankreich ´21: R: Francois Ozon.  Ab 14.4. Wertung: 4 von 5 Sterne
D: Sophie Marceau, André Dussollier, Géraldine Pailhas, Hanna Schygulla, Charlotte Rampling

Bild: Carole BETHUEL/Mandarin Production/Foz

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