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Milla meets Moses08.10.2020



Text | Horst E. Wegener

Milla meets Moses I Herzschmerzdrama

Für Milla (Scanlen) ist’s Liebe auf den ersten Blick  - und dies nicht nur, weil ihr Zusammenstoß mit Moses (Wallace) beim Einsteigen in den Zug die sich ankündigende Panikattacke des Mädels schlagartig beendet.
Ihre Zufallsbekanntschaft stellt die 16-jährige Schülerin prompt daheim vor. Wobei die Begeisterung von Mom und Dad (Davis und Mendelsohn) gedämpft ausfällt – schon allein deshalb, weil dem Töchterchen aufgrund einer Krebserkrankung keinerlei günstige Überlebensprognosen seitens der Ärzte bescheinigt werden. Grund genug für Millas Mutter, sich mit starken Beruhigungsmitteln zu betäuben. Diese bekommt sie von ihrem Ehemann, einem Psychiater – der seinerseits Mühe hat, fortwährend Haltung zu bewahren. Ab und an bewirkt da eine Dosis Morphium Wunder. So stark der Alltag der Familie auch bislang schon durch Depressionen und Beruhigungsmittel geprägt war, verbessern sich die Aussichten durch Millas neue Bekanntschaft mitnichten: Der 23-Jährige ist drogenabhängig und sieht sich der auf ihn zukommenden Verantwortung schwerlich gewachsen.
Regisseurin Shannon Murphy adaptiert ihr eigenes Theaterstück. Und weitet den Blick über die Konfliktlage hinaus – was der Spielfilmdebütantin auch dank des glaubwürdig schauspielernden Ensembles souverän gelingt. Das Ergebnis: Erfreulich unsentimental, was „Milla meets Moses“ angesichts des schwierigen Themas allein schon sehenswert macht.


Milla meets Moses
Australien ´19: R: Shannon Murphy, D: Eliza Scanlen, Toby Wallace, Essie Davis, Ben Mendelsohn, Emily Barclay  
Wertung: + + + +  4/5
Cine k & Cinemaxx: ab Do. 8.10


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