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Filme im Kino

Wochenzeitung DIABOLO:
Drama: Beale Street06.03.2019



Text | Horst E. Wegener

Dass in der Umgebung Diskriminierung, Armut und Gewalt an der Tagesordnung ist, blenden die beiden Turteltäubchen aus, indem sie einzig Augen fürs direkte Gegenüber haben. Doch die Schwierigkeiten ufern aus, als Fonny im Gefängnis landet, weil er angeblich eine Haushälterin vergewaltigt haben soll. So lachhaft die Anschuldigungen ausschauen, gegen die Aussage eines rassistisch motivierten Polizisten kommt der Verhaftete nicht an.
James Baldwin, Autor und Aktivist für die Rechte der afro-amerikanischen Bevölkerung in der Zeit um Martin Luther King, liefert die Romanvorlage zu Barry Jenkins´ melancholisch-bittersüßem Liebesdrama. Wie schon zuvor in seinem mit drei Oscars ausgezeichneten Meisterwerk „Moonlight“ von 2017 schwelgt der Regisseur auch hier in kunstvoll arrangierten Bildtableaus, die die Schönheit und Verletzbarkeit all jener Optimisten unterstreichen, die noch im allergrößten Schlamassel Licht am Ende des dunkelsten Tunnels sehen wollen. Und man ist geneigt, „Beale Street“ Klischeeanwandlungen zu verzeihen, wie jene, die weiße Charaktere zu Ummenschen stempeln, während das Liebespaar fast engelsgleich über dem irdischen Trauertal schwebt. Wie eine Sinfonie legt sich diese ästhetisch inszenierte Schwermut über die filmische Elegie; Taschentücher nicht vergessen!


Beale Street
USA ´18: R: Barry Jenkins, D: KiKi Layne, Stephan James, Regina King, Teyonah Parris, Colman Domingo, Brian Tyree Henry, Ed Skrein, Emily Rios.
Wertung: ++
Casablanca: ab Do. 7.3.

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