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Buch-Tipps

Buch-Tipps KW3927.09.2023









Texte: Joachim Mittelstaedt


Florian Klenk:
„Bauer und Bobo“
Piper, 12,-
Der eine ist Bergbauer auf dem höchstgele-genen Bau-ernhof der Steier-mark. Der andere Stadtmensch. Zwei gänzlich unterschiedliche Lebens-hintergründe. Vor allem aber: gänzlich unterschiedliche Hal-tungen. Warum es sich trotzdem lohnt, auch in so einer Konstellation miteinander zu reden und zu streiten, zeigt dieses lesenswerte Buch. Denn aus Wut und anfänglicher Beschimpfung kann auch Freundschaft werden. Der ‚Ökospießer‘ (Oberbobo) und Chefredakteur des ‚Falter‘ Florian Klenk trifft auf den Bauern Christian Bachler. Der hatte ihn in einem heftigen Streit aufgefordert, auf seinem Hof ein Praktikum zu machen. So kamen die beiden ins Gespräch über Agrarpolitik, Klimawandel, Massentierhaltung und die Banken. Als der Hof Ende 2020 vor dem Ruin steht, finden die beiden Männer aus zwei Welten in kurzer Zeit fast 13000 Spender, damit es weitergehen kann. Versöhnung in unversöhnlichen Zeiten.


Joachim Hentschel:
„Dann sind wir Helden“
Rowohlt, 26,-
Ein tolles Buch da-rüber, wie Musiker in Ost und West erste kleine Löcher in die Mauer hineinsangen, Löcher, die bald anfingen zu bröckeln und größer zu werden. Denn die Musik, vor allem rockige Stücke, spielten eine große Rolle wenn es darum ging, unterdrückerische Haltungen zum Wackeln zu bringen. In den 7oer und 80er Jahren gab es einen starken musikalischen Austausch zwischen den Musikszenen der BRD und der DDR. Dieser Austausch hatte Höhen und Tiefen und - manchmal – sogar den Hauch von Revolution. Egal ob der „Sonderzug“ von Altrocker Udo Lindenberg oder Auftritte von Karat und City im Westen, egal ob geheime Ostkonzerte der ‚Toten Hosen‘, ein kurzfristig abgesagter BAP-Auftritt oder Biermann-Konzerte, immer wehte ein Hauch von Kritik, Widerstand und Freiheit durch die Auftrittsräume und Säle. Und all diese minutiös recherchierten und aufgeschriebenen Episoden des musikalischen Kampfes zeigen einmal mehr: die Stärke und Kraft von Musik sollten die Machthaber besser nicht unterschätzen.


Robert Brack:
„Dammbruch“
Ellert & Richter, 12,-
Der Autor ist „Experte für Mord und Totschlag im Hamburg des 20. Jahrhun-derts“. So schreibt es das ‚Hamburger Abendblatt‘. In diesem ‚Sturmflut-Thriller‘ geht es um die Flut vom 16. Februar 1962, die mit großer zerstörerischer Kraft über die Hansestadt hereinbricht. Eigentlich wollte der frisch aus dem Knast entlassene Lou Rinke seinen letzten großen Coup an diesem Tag starten. Ein Tresor im Freihafen ist das Ziel. Mit Piet als Komplizen treffen die beiden letzte Vorbereitungen. Aber dann kommt alles ein wenig anderes. Nicht nur der gewaltige Sturm kommt dazwischen. Auch die Bekanntschaft mit Betty in einer Wilhelmsburger Kneipe bringt so einiges ins Wanken. Ein Kampf ums Überleben beginnt.


Christine Neder:
„Weniger ist Meer“
Ullstein, 14,99
Auf der Suche nach dem Glück im Leben strandet eine junge Familie in Portugal. Die Reisejournalistin Christine Neder, 1985 geboren, veröffentlicht seit über zehn Jahren einen erfolgreichen Reiseblog. Ihre Lieblingsthemen dabei: Nachhaltigkeit, Minimalismus und Portugal.
Im Buch schreibt die Autorin darüber, wie sie sich ihren Traum vom eigenen Haus am Meer, zusammen mit Freund und Tochter, erfüllt hat. Auswandern in eine von der Natur geprägte und bestimmte Umgebung. Aber nicht alles läuft dabei problemlos. Immer wieder ist Geduld gefragt, oft kommen Neder Gedanken, die ihre Entscheidung in Frage stellen. Am Ende aber wird deutlich: Nicht träumen sollst du, was du erlebst. Erleben sollst du, was du träumst. Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen.

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