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MoX Soundcheck KW4506.11.2024











Texte: Horst E. Wegener

GeminiCrab: GEN Y LENS (VÖ: 1.8.)
So wenig, wie der Begriff Sängerin, Komponistin oder Musikerin dem Arbeitsspektrum der 1983 auf der zu Guadeloupe gehörenden Nachbarinsel Marie-Galante geborenen Enkelin des Dichters Guy Tirolien gerecht wird, so wenig lässt sich Malikas Musik auf ein Genre eingrenzen. Das in einem künstlerischen Umfeld aufwachsende Wunderkind sang bereits mit acht Jahren in der Band ihres Vaters und begeisterte sich von klein auf für Soul und HipHop. Später dann zur Uni-Zeit in Montreal kam für die Wahl-Kanadierin ab 2001 auch noch eine Ausbildung in Jazz-Gesang dazu, gefolgt vom Mittun in Vorzeige-Bands wie Snarky Puppy oder Bokanté. Gemeinsam mit ihrem GeminiCrab-Duo-Partner Caulder Nash und ergänzt um weitere prominente Gastmusiker präsentiert uns die mehrfach Grammy-nominierte Soul-Queen jetzt eine Melange aus stadion-tauglichen Hymnen, afrofuturistischen Balladen, R´n´B, Phillysound, Jazz – dringlich modern!
Talco: 20th ANNIVERSARY LIVE (VÖ: 8.11.)
Um die Qualitäten und die Klasse des aus Maghera, jenem Industrie-Viertel von Venedig stammenden Ska-Punker-Kollektivs Talco angemessen würdigen zu können, sollte man die Truppe definitiv live erleben. Da das 2000 gegründete Sieben-Mann-Ensemble das Touren stets als sein eigentliches Lebenselixier begreifen wollte, war dies problemlos machbar, weil sich die Venezianer im Rahmen neuer Tourneen stets auch hierzulande gern blicken lassen. Die auftrittslose Pandemie-Phase konnte mit Talcos Jubi-CD/DVD-Box zum zehnjährigen „Live in Iruna“ überbrückt werden. Und jetzt auf ein Neues: Da schiebt der Italo-Siebener ´ne Produktion zum zwanzigjährigen Bühnenjubiläum hinterher, wie gewohnt mit ´ner Menge intelligenter Texte zu existenziellen Fragen, verpackt in die bewährte Mischung aus Punkrock, Folk, Latin, Gypsy und Ska. Die 22 Power-Tracks spiegeln mit jeweils einem Song pro Tourstop jene gleichbleibend euphorische Stimmung vor, auf und hinter der Bühne wider – egal ob Talco in Italien, Spanien, Portugal, der Tschechei, Deutschland, den Niederlanden oder der Schweiz  Station machen. Gehört gehört!
Tame the Abyss: THEY LIVE AGAIN! (VÖ: 8.11.)
Dass es dem bayuwarischen Dreier namens Tame the Abyss vergönnt war, sich vom Proberaum aus direkt auf die Konzertbühne des Münchner Olympiastadions zu katapultieren, spricht allein schon Bände. Entsprechend selbstbewusst setzt seither Gitarrist und Leadsänger Georg Raig, der zusammen mit Drummer Peter Schertel und Bassist Jan Szymanski dem Motto frönt „Wir brauchen keine Schubladen, wir haben schon längst den ganzen Schrank geklaut“ aufs konsequente Variieren der verschiedensten Spielarten des Rock. Spielfreudig jammt sich das Trio durchs dritte Album, versteht man sich auf eingängigen Gesang, kraftvolle Gitarren-Riffs, ´nen pumpenden Bass und zupackende Drum-Einsätze. Ergibt unterm Strich ein belebendes Hörvergnügen.
Steve Leon & The Accusations: BORROWED TIME BONANZA (VÖ: 8.11.)
Jahrelang machte der Antwerpener Musiker Steve Leon vor allem mit Punkmucke von sich reden. Doch während der Corona-bedingten Lockdown-Phase gelang es seiner Frau und musikalischen Mitstreiterin Mila Francis ihren Göttergatten für Folk und Americana zu begeistern. Auf „Borrowed Time Bonanza“ wird ausgiebig über das Leben in unser aller Welt nach der Pandemie räsoniert, die tiefschürfenden Texte verpackt Leons flugs neu gegründete Combo in Country- und Folk-Arrangements, ohne dem Hörer permanent mit ´nem moralinsauer erhobenen Zeigefinger zu kommen. Na, wie wär´s mit einem schweißtreibend-lässigen Tanzvergnügen, während die Welt um uns herum sich mehr denn je anfühlt, als würde sie aus den Fugen geraten? Definitiv die richtige Mucke für die dunkle Jahreszeit.
Fat Freddy´s Drop: SLO MO (VÖ: 8.11.)
Seit ihrem Debütalbum „Based on a true Story“ steht das Musiker-Kollektiv aus dem fernen Neuseeland für entspannt groovenden Dub-Reggae, versetzt wahlweise mit Funk, Hip-Hop-Beats, Jazz-Virtuosität, Furor und jenem Exzess, den man tanzen kann. „Slo Mo“, das mittlerweile sechste Studio-Album der Kiwis kommt gewohnt vertrackt zusammengepuzzelt rüber. Die Melodien haken sich sofort fest, niemand zerfieselt Akkorde so gekonnt wie diese Wellingtoner Truppe. Unfassbar, dass Fat Freddy´s Drop hierzulande noch immer als Geheimtipp gehandelt werden - das muss endlich ein Ende haben!

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