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MoX Soundcheck KW 1403.04.2024











Texte: Horst E. Wegener


MSG: IS IT LOUD ENOUGH? (VÖ: 29.3.)
Wer Classic- oder Hardrock mag, dem ist´s natürlich klar, dass das Bandkürzel MSG nicht nur für den Namensgeber und Gründer der Michael Schenker Group steht, sondern dieser seinen beständig ausgewechselten Bandmitgliedern ausschließlich die eigene Lieblingsmucke aufstempeln mochte. Da der Gitarrenvirtuose andererseits sowohl unter Kollegen als auch bei den Fans als lebende Legende verehrt wird, gelten schon seine frühen MSG-Produktionen allgemein als zeitlose Genreklassiker. Nachdem eine vor Jahren aufgelegte Jubiläumsedition mit den ersten vier Alben sowie dem „One Night at Budokan“-Live-Longplayer längst vergriffen ist, besteht jetzt die Gelegenheit, sich eine Deluxe-Box zulegen zu können – inklusive jener vier legendärer MSG-Alben aus den frühen 1980ern, komplettiert um einerseits zwei weitere CDs mit Demo-Songs von ´79, Alternativversionen, bislang unveröffentlichter Aufnahmen und andererseits aufwendig gestaltetem 52-seitigem Booklet. Definitiv empfehlenswert nicht nur für Schenker-Fans.


Hello Emerson: TO KEEP HIM HERE (VÖ: 29.3.)
Der eigenwillige Name der Band geht auf einen Vorschlag des Ensemblebegründers Sam Bodary zurück, der nach Beendigung seines Literaturstudiums an eigenen Songtexten feilte: Als damals Bodarys Nichte auf die Welt kam, wurde diese von ihrem Onkel mit den Worten „hello Emerson“ begrüßt. Aber auch ansonsten erwies sich Hello Emerson-Songschreiber Bodary als treibende Kraft innerhalb des anno 2015 in Columbus, Ohio ins Leben gerufenen Indiefolkrock-Kollektivs – vor allem dank unzähliger von ihm zugelieferter Geschichtchen. Auf dem aktuellen Album „To keep him here“ verarbeitet Bodary gewohnt wortmächtig einen tragischen Unfall seines Vaters, inklusive langwieriger Rekonvaleszenz. So düster und depressiv das jetzt auf einen im Vorfeld wirken könnte, feine Klanggespinste und verwinkelte Harmoniegesänge lassen sämtliche Songs mindestens einen halben Meter über dem Boden schweben - einfach hinreißend; beam us up!


Jule Malischke: SEAGULL (VÖ: 5.4.)
Mit ihrer engelsgleichen Gesangsstimme und einer alle Welt mitreißenden Beherrschung der Gitarre, ergänzt um eine musikalische Bandbreite, die uns atemlos machen könnte, war Jule Malischke ihre Berufung zur Vorzeige-Lehrerin an der Dresdner Musikhochschule gewissermaßen vorherbestimmt. Glücklicherweise lebt die Vollblutmusikerin aus Augsburg ihre  Leidenschaft für die unterschiedlichsten Musik-Genres längst auch mit eigenen Kompositionen aus, schaltet sie zwischen Rock, Pop, Jazz und Klassik gleichermaßen gekonnt hin und her. Auf „Seagull“ gelingen der crossover-begnadeten Brückenbauerin berührende Songminiaturen, entführt einen ihre Fingerfertigkeit auf Wolke Sieben; himmlisch!


Mount Kimbie: THE SUNSET VIOLENT (VÖ: 5.4.)
Nachdem im Elektromusik-Lager zwischenzeitlich schon arge Zweifel aufkamen, ob das Londoner Post-Dubstep-Duo Mount Kimbie sich nach ihrem anno 2022 erschienenen Doppelalbum „MK 3.5: Die Cuts/City Planning“ mit jenen einerseits komplett von Dominic Maker und andererseits durchgängig von Kai Campos verantworteten Produktionsanteilen jemals wieder zum gemeinsamen Komponieren zusammenfinden würde, kann jetzt definitiv Entwarnung gegeben werden. Nicht nur, dass die mittlerweile in Los Angeles beheimatete eine Mount Kimbie-Kreativhälfte Maker im Vorfeld des neuen Longplayers den langjährigen Erfolgspartner Campos nach Kalifornien einlud, für „The Sunset Violent“ scharte das Gespann die weiteren Seelenverwandten Andrea Balency-Béarn und Marc Pell hinter sich, um zu viert gen Wüste durchzustarten. Ihre Roadtrip-Eindrücke benutzten die Soundfrickeler, um der Mount Kimbie-Fangemeinde erneut Türen in geheimnisvolle Echokammern zwischen Post-Dubstep, Electronic, Punk und Krautrock zu öffnen, durch die man zusätzlich transzendente Klänge hallen lässt. Welch süßer Seelentrost für Depri-Tage.


Grace Cummings: RAMONA (VÖ: 5.4.)
Allein schon diese Stimme: so wunderbar rauchig und unfassbar voluminös! Dank einer Ochsentour zu Beginn ihrer Karriere, bei der Grace Cummings rastlos durch Melbournes Liveclubs tingelte, weiß die Australierin, wie man zur Rampensau auf der Bühne wird und das Publikum mit AC/DC- und Jimi Hendrix-Klassikern im Sturm für sich einnimmt. Mühelos meistert die Down under-Lady zudem die unterschiedlichsten musikalischen Genres – und einer ihrer gecoverten Bob Dylan-Songs gefiel den Strippenziehern eines Plattenlabels gut genug, um Grace anno 2019 einen Vertrag fürs Debütalbum „Refuge Cove“ anzubieten. Das Ergebnis trug der Singer-Songwriterin dann bei Kritikern prompt Vergleiche mit der jungen Joni Mitchell ein, ließ  Grace ´22 die bluesrockigere Nachfolge-Scheibe „Storm Queen“ und aktuell „Ramona“ hinterherschieben. Diesmal wirft sich die Rockröhre mit theatralischem Cinemascope-Pop in Pose – und bezaubert!

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