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MoX-Soundcheck KW3927.09.2023











Dominique Fils-Aimé: OUR ROOTS RUN DEEP (VÖ: 22.9.)
Wer sich in der Vorbereitung auf den Auftritt von Dominique Fils-Aimé beim diesjährigen jazzahead!-Reigen mit dem Oeuvre der zierlichen Kanadierin beschäftigen wollte, musste sich lediglich deren Auftakttrack vom Debütalbum „Nameless“ von 2018 hernehmen, um elektrisiert zu sein: Ohne zusätzliche Instrumentierung, ganz auf sich selbst als eigene Takt- und einzige Tonangeberin konzentriert, intoniert der Gesangs-Vulkan da über etwas mehr als drei Minuten Billie Holidays hymnisch eruptiven Klassiker „Strange Fruit“, um sich im Verlauf der Nachfolgesongs - und vorzugsweise von nur je einem Instrument begleitet -, hin zur final gecoverten Ballade „Feeling good“ kongenial durchs Bluesgenre zu hangeln. Es folgten die Alben „Stay tuned!“ (dem Jazz gewidmet) und „Three little words“ (vom Disco-Soul beflügelt), die  der Geschichte der afroamerikanischen Musikkultur weitere Facetten abtrotzen konnten. Mit „Our Roots run deep“ beginnt die 1984 in Montreal geborene Ausnahmesängerin nun eine weitere Trilogie, die der haitianischen Herkunft ihrer Eltern gewidmet ist, Abstammung in den Mittelpunkt des Schaffens rücken will. Obwohl längst viel mehr Begleitinstrumente als bei „Nameless“ in die Powertracks der Ausnahmesängerin eingebunden werden, steht Dominiques Stimme unbestritten im Vordergrund und bereitet uns ein himmlisches Vergnügen. Zum Niederknien!


Anastacia: OUR SONGS (VÖ: 22.9.)
Mit diesem Album unterstreicht Anastacia die Verbundenheit zu ihren deutschen Fans, wird erinnerungswürdigen made-in-Germany-Hits der jüngeren Popgeschichte Tribut gezollt. Die Bandbreite der auf Englisch gesungenen Songperlen deckt sowohl die unterschiedlichsten Genres als auch mehrere Jahrzehnte ab, umfasst den Stadionrockklassiker der Toten Hosen „Tage wie diese“ genauso wie Reamonns „Supergirl“ – und lässt das US-amerikanische Stimmwunder coole Balladen von den Scorpions, Udo Lindenberg, Peter Maffay nicht minder effektvoll covern wie Deutschpop-Highlights von Sarah Connor, Silbermond, Johannes Oerding, Tokio Hotel, der Kelly Family undundund. Zwölfmal garantierter Hörgenuss; toll.


Buddy & Julie Miller: IN THE THROES (VÖ: 22.9.)
Als sich die Millers Mitte der 1970er-Jahre kennen lernten, weil man zusammen in einigen R&B-, Folk- und Countryrockbands spielte, war Buddy im Nu fasziniert von Julies Talent, komplexe Emotionen in ihren Kompositionen klar auf den Punkt zu bringen. Gut zwanzig Jahre nach ihrer Heirat veröffentlichten die Eheleute dann anno 2001 endlich ihr Debütalbum als Duo, dem sie jetzt den dritten gemeinsamen musikalischen Nachschlag hinterherschieben – ein Cocktail aus kosmischem Blues, ekstatischem R&B, erdigem Country, wehklagendem Gospel -, entstanden während einer sehr kreativen Phase von Julie. Zwar hielt die Songwriterin ihre „In the Throes“-Texte zunächst für viel zu intim, um ans Veröffentlichen zu denken, doch Buddy war da gänzlich anderer Meinung – zu unser aller Glück.


Joe Leila: BREATHING (VÖ: 29.9.)
Eigentlich ist´s völlig unverständlich, wieso die Joe Leila-Band aus der ostbayerischen Gemeinde Schrobenhausen eine 17-jährige Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Album einlegen mochte. Immerhin: Wer sich „Breathing“ anhört, merkt der Vierer-Combo nicht nur die unbändige Lust am Performen  ihrer Power-Popsongperlen an, die sich von Angesagtem aus den späten 1970ern und frühen 80ern inspiriert fühlen, die handwerkliche Routine ist den bestens gealterten Mannsbildern ebenfalls kein bisschen abhanden gekommen. Was da auf uns zukommen mag? Gelungene Zeitkapsel-Mucke für jede Tageszeit - und hoffentlich nicht der nächste Endlos-Break bis zum nächsten Album.


C.K. Baker Band: FIND YOUR WAY (VÖ: 29.9.)
Mit ihrem bewährten Stilmix aus Classic Rock, R&B und Folk entdeckt die in Hannover beheimatete Band um Bassist, Sänger und Namensgeber Carlos Baker nach dem Debütalbum von 2019 auch beim neuen Album ihr Herz für Retro-artig klingende Tracks, die dem Hörer mit ungezügelter Spiellust und in weltläufiger Virtuosität präsentiert werden. Man huldigt früheren Zeiten und klingt trotzdem eigen. Mit viel Engagement und Herzblut eingespielt – und dazu dieser Draufgänger-Charme: unwiderstehlich.

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