LzOLzO
OLDENBURG
Montag

11

November

Foto:
Oldenburger Kultursommer

Hier geht es zu den aktuellen Ausgaben

Suche:

direkte Antwort ohne Umwege!

Kleinanzeigen

Aktuelles

MoX-Kinostarts: Meine Stunden mit Leo +++ Der Vater der Braut +++ Monsieur Claude und sein großes Fest15.07.2022













Meine Stunden mit Leo

GB ´22: R: Sophie Hyde. Ab 14.7. Wertung: **** Bild: Wild Bunch Germany GmbH

Diese über Jahrzehnte eingeübte Phase unlustiger Verrichtung vorgeblicher ehelicher Pflichten soll für Nancy (Thompson) Vergangenheit sein. Nachdem ihr Mann vor zwei Jahren gestorben ist, liebäugelt die pensionierte frühere Religionslehrerin mit dem Wunsch, endlich mal ihrerseits Lust empfinden zu dürfen, körperlich befriedigt werden zu können. Also hat sie ein Hotelzimmer gebucht, sich einen Sexarbeiter ausgeguckt – um in all die möglicherweise verpassten Momente der sexuellen Lust einzutauchen. Doch über die vier Treffen mit dem auftauchenden Leo (McCormack) wird Nancy lernen, dass es mitnichten einfach nur um Sex geht, den man wie eine Turnübung verrichten kann. Statt sich in Cunnilingus, Fellatio und akrobatisch schweißtreibenden Stellungen zu vertiefen, lotet „Meine Stunden mit Leo“-Regisseurin Sophie Hyde lieber das Begehren aus. Ihr Kammerspiel über Sex, Lügen und Einsamkeit lebt von seinen beiden Hauptdarstellern – und überzeugt mit Situationskomik und geschliffenen Rededuellen, die um gesellschaftlich verfestigte Moralvorstellungen und das Geheimnis menschlicher Nähe kreisen. Das Ergebnis: Ein sinnlich-hocherotische Vergnügen für unsere Augen und Ohren.
 
D: Emma Thompson, Daryl McCormack, Isabelle Laughland.


Der Vater der Braut
USA ´22: R: Gaz Alazraki. Ab 21.7. Wertung: ***  Bild: 2022 Warner Bros. Ent. Inc.

Als kubanisch-amerikanischer Patriarch ist Billy Herrera (Garcia) traditionell geprägt, kommt er mit neuzeitlich bedingten Veränderungen nicht sonderlich gut klar. Natürlich missfällt ihm die Mitteilung seiner ältesten Tochter (Arjona) bei einem ihrer viel zu selten gewordenen Besuche, dass sie jemanden heiraten will, der ihren Eltern bislang gänzlich unbekannt ist. Und des Alten Abneigung dem potenziellen Schwiegersohn gegenüber verstärkt sich, als er erfährt, dass es seine Sofia war, die ihrem Adan (Boneta) den Antrag gemacht hat. Was für Billy allerdings ganz und gar außer Frage steht, ist Sofias Vorstellung, dass sie auch noch das Finanzielle des bevorstehenden Hochzeitsfests selbst tragen will. Das Planen und Ausrichten und Finanzieren dieser Feierlichkeiten wird sich Sofias Vater nicht nehmen lassen. Während sich der Patriarch in die Planung der immens kostspieligen Feier vertieft, zeigt es sich zum einen, dass Hernan (Damian), der Vater von Billys Schwiegersohn aus ethnischen Gründen gänzlich andere Vorstellungen vom Zeremoniell hat; zum anderen macht Billys dauerkriselndes eigenes Zusammenleben mit der Ehe-müden besseren Hälfte Ingrid (Estefan) eine Eheberatung unumgänglich. Ob sich die Kontroversen, Missverständnisse und Probleme noch rechtzeitig umschiffen lassen? Nach Spencer Tracy und Steve Martin ist es nun Andy Garcia, der im neuesten „Vater der Braut“-Remake seine Tochter zum Altar führen darf. Während böse Zungen mosern, dass Hollywood aufs Recyceln früherer Kassenhits aus ist, wenn den Traumfabriklern nichts neues mehr einfällt, freut sich das unterhaltungssüchtige Publikum in aller Welt auf eine solide inszenierte, souverän besetzte Mainstream-Romanze; schon recht.


Monsieur Claude und sein großes Fest
Frankreich ´22: R: Philippe de Chauveron. Ab 21.7. Wertung: *** Bild: Neue Visionen Filmverleih


Bei Licht besehen konnte Familienoberhaupt Claude Verneuil (Clavier) den Ehegatten seiner vier Töchter schon bei der allerersten Begegnung rein gar nichts abgewinnen. Einerseits gehen dem alten Grantler  die familiären und kulturellen Hintergründe der von ihm ungeliebten Schwiegersöhne total gegen den Strich, andererseits mag der erzkonservative Franzose mit deren Eltern erst recht nicht warm werden. Womit der rote Faden des kommerziell höchst erfolgreichen „Monsieur Claude“-Kinoreigens abermals ausgeworfen ist: In Teil drei steht diesmal das 40. Hochzeitsjubiläum von Claude und seiner Frau Marie (Lauby) an.  Gar keine Frage für die Töchter des Patriarchen, dass man Papa mit einer großen Überraschungsparty hochleben lassen will. Die Schwiegersöhne reagieren wenig erfreut – erst recht, als sie von ihren besseren Hälften mitgeteilt bekommen, dass zu so einem Jubiläum auch deren Eltern aus aller Herren Länder herbeizitiert werden sollen. Derweil glaubt Papa Claude noch an eine unspektakuläre Feier im kleinsten Familienkreis – aber weit gefehlt! Als Kinogänger schwant´s uns: In Zeiten politisch korrekter Meinungsmache verbannt sich ein Charakter wie Claude Verneuil zunehmend aufs Abstellgleis, sind die Zeiten von Humor à la Louis de Funes vorbei. Ein Dilemma, dem weder auf der Kinoleinwand noch davor je ganz zu entkommen ist.


D: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan, Medi Sadoun, Frédéric Chau, Noom Diawara.

Men – Was dich sucht, wird dich finden
USA/GB ´22: R: Alex Garland. Ab 21.7. Wertung: *** Bild: Men Film Rights LLC./Koch Films/Kevin Baker

Hat Harper (Buckley) ihren Mann James (Essiedu) dazu genötigt, sich vom Dach in den Tod zu stürzen – mit ihrer Ankündigung, ihn verlassen zu wollen? Um dessen wahrgemachten Sprung für sich verarbeiten zu können, setzt die Städterin all ihre Hoffnungen in einen Tapetenwechsel. Doch das seltsam entvölkerte Kaff außerhalb Londons, in dem die junge traumatisierte Frau als scheinbar einziges weibliches Wesen auf andere Gedanken kommen möchte, erscheint dafür zusehends ungeeigneter. Angefangen beim Hausverwalter des neuen wunderschön gelegenen Domizils, einem Typ namens Geoffrey (Kinnear), der ihr gegenüber mit verbalen Anzüglichkeiten irritiert, über den Vikar der Gemeinde, der Geoffrey vom Typus und Geist ähnelt hin zu diesem splitternackten Kerl mit den offenen Wunden, der der ihre Umgebung erkundenden Spaziergängerin lästig fällt, bis hin zum Polizist der Gemeinde, der in letzterem Fall nicht einschreitet, weil ja nichts passiert ist, bleibt die Frage: Wie reagieren – und weshalb sehen all die Dörfler so verdammt ähnlich aus? Während Harper Antworten auf die Gewissensfrage sucht, inwieweit sie mitschuldig an James´ Tod sein könnte, vertieft Regisseur Alex Garland surreale Aspekte, besetzt sämtliche Dörfler-Figuren mit Rory Kinnear  – und punktet mit einer zumindest visuell bestechenden Horror-Mär.

D: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan, Medi Sadoun, Frédéric Chau, Noom
Diawara.


Der Sommer mit Anais
Frankreich ´21: R: Charline Bourgeois-Tacquet. Ab 21.7. Wertung: **** Bild: Prokino

Demoustier) ist unentwegt auf der Suche: Nach Geld, um ihren Mietrückstand zu begleichen, nach einem Thema für ihre Abschlussarbeit an der Uni und vor allem nach dem tieferen Sinn der Liebe. Lebenshungrig lässt sich die Dreißigjährige von einer Affäre zur nächsten treiben, wird Lover Raoul (Montenez) von ihr kurzentschlossen abserviert und durch den wesentlich älteren Verleger Daniel (Podalydès) ersetzt, bevor Anais dann ihr Interesse für dessen Lebensgefährtin Émilie (Bruni Tedeschi) entdeckt. Letztere, eine erfolgreiche Schriftstellerin, fühlt sich vom beharrlichen Begehren der Jüngeren bald genug geschmeichelt, um Anais zum Nachdenken über ihren künftigen Lebensweg zu bringen.

Charline Bourgeois-Tacquet setzt auf pointierte Dialoge und stimmungsvolle Soundtracksongs vor pittoresker Sommerkulisse am Meer, ergänzt ihren Herzschmerz-Liebesreigen um vereinzelte Schicksalsschläge – und überzeugt mit dem Portrait einer sich im Hier und Jetzt verankert fühlenden Hauptfigur am Wendepunkt ihres Lebens, glaubwürdig von Anais Demoustier verkörpert.

D: Anais Demoustier, Valeria Bruni Tedeschi, Denis Podalydès, Jean-Charles Clichet, Annie Mercier, Christophe Montenez.



Bibi & Tina – Einfach anders
Deutschland ´22: R: Anika Decker. Ab 7.7. Wertung: *** Bild: AndreasSchlieter, DCM

Diese drei neuen Feriengäste auf dem Martinshof nahe Falkenstein sind irgendwie schräg drauf, verhalten sich höchst merkwürdig. Finden jedenfalls Bibi (Hirschberg) und ihre beste Freundin Tina (Herbig-Matten). Der eine der Neuankömmlinge, Silence (Lesotho), macht seinem Namen alle Ehre, indem er total schweigsam bleibt – während Spooky (Pollmann) kein bisschen damit hinterm Berg hält, wie sehr sie von der Existenz von Außerirdischen überzeugt ist und Disturber (Nöth) permanent Streit mit Bibi sucht. Logisch, dass sich die Angeraunzte derlei Frechheiten von keinem Feriengast bieten lassen mag. Auch auf Falkenstein steht Graf Falko (Stockhaus) Ärger mit dem ungebetenen Besucher V. Arscher (Krömer) bevor, der sich für irgendetwas am alten Falkenstein rächen will. Doch dann versetzt ein Meteoritenhagel aus dem Weltall die Gemeinde in Panik. Die ganze Gemeinde? Nö -  denn der Meteoritenhagel mitsamt Aliens hat nicht mit der Hexenkunst von Bibi gerechnet, die man gemeinsam mit ihrer Busenfreundin Tina nicht so mir nichts, dir nichts hinters Licht führen kann. Regisseur Detlev Buck geht das fünfte Abenteuer seiner „Bibi & Tina“-Mädelskinoreihe als musicalvergnüglichen Filmspaß an. Und vor der Leinwand wird´s einem schnell klar, dass Katharina (Bibi) Hirschberg und Harriet (Tina) Herbig-Matten kein bisschen weniger begeistert ihre Rollen verkörpern, wie man das schon ihren schauspielernden Vorgängerinnen Lina Larissa Strahl und Lisa-Marie Koroll immerzu ansehen konnte. Fazit: Federleichtes Sommerkino für diunterhaltungssüchtigen Youngster hierzulande.

D: Katharina Hirschberg, Harriet Herbig-Matten, Benjamin Weygand, Franziska Weisz, Holger Stockhaus, Kurt Krömer, Emilia Nöth

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Um hier Kommentare abgeben zu können müssen Sie sich erst Anmelden!

Benutzername:     Passwort:    

Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben oder Sie sich registrieren wollen Klicken Sie bitte hier.


Sonderseiten
EXB Handwerk
MoX-DIABOLO Ratgeber