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Tonträger aller Art

Soundcheck: Various Artists: Beverly Glenn-Copeland - KEYBOARD FANTASIES REIMAGINED (VÖ: 17.12.)22.12.2021











Autor: Horst E. Wegener
Als Farbige anno 1944 in  den USA geboren, wuchs Beverly zwar in einem musikalischen Elternhaus  auf, musste dann aber als bekennender Trans-Mann sowohl im familiären  Umfeld und an der Uni in Kanada Spießrutenläufe absolvieren. Auch  veröffentlichungstechnisch lief es für den Elektronikpionier miserabel.  Sein bislang letztes Album „Keyboard Fantasies“ kam 1986 heraus, um  umgehend in Archiv zu verstauben. 2015 entdeckte ein japanisches  Reissue-Label die von BGC mit Keyboard, Drum-Machine und Atari-Computer  eingespielten Tracks. Lobeshymnen in der Fachpresse sowie ein filmisches  Portrait über den Soundtüftler folgten. Auf „…Reimagined“ leisten jetzt  Musiker wie Bon Iver, Flock of Dimes, Kelsey Lu, Joseph Shabason und  Thom Gill Schützenhilfe, covern die zwischen Jazz, Folk, Pop und Ambient  oszillierenden Klänge BGCs.

Carolina Lee: HAUNTED HOUSES
(VÖ: 15.12.)
Da man seit 2019 zusammenspielt, schien die Zeit überreif fürs Debütalbum von Carolina Lee. Die in Berlin beheimatete Band hinter Frontfrau Nadja Carolina katapultiert uns jetzt in die 1990er des Indie-Folk à la Mazzy Star zurück.Die psychedelischen Dream-Pop-Melodien werden bisweilen gar mit bluesig-jazzigen Untertönen aufgepeppt, über denen dann der Sprechgesang von Nadja Carolina schwebt, Assoziationen bei älteren Semestern zu Nico und The Velvet Underground weckend. Mit anderen Worten: „Haunted Houses“ empfiehlt sich als Album, um nach stressiger Arbeit zuhause auf dem Sofa zur Ruhe zu kommen.
„Musik muss immer Herz, Verstand und Seele ansprechen und einen Sinn in uns wecken“, äußerte sich der US-amerikanische Punkmusiker Nathan Gray kürzlich. In altbekannter Boysetsfire-Manier setzt der mal wieder auf Solopfaden wandelnde Vollblutmusiker mit seinen „Rebel Songs“ diese Forderung um, bezieht etwa in „No Parasan“ dezidiert Stellung gegen Rechts. Während Gray auf dem Cover noch rotzig die Faust hebt, fühlt man sich beim Durchhören der zwölf Tracks weit eher in die ausgebreiteten Arme des Musikers aufgenommen. Dies ist der Intention der Albumsongs geschuldet, die einem den Weg in eine bessere Welt weisen.

Various Artists: HFMN CREW - 20 YEARS SAMPLER
Da man beim katalanischen Label HFMN Crew in diesem Jahr das zwanzigjährige Jubiläum begeht, fanden alle Beteiligten einen Sampler naheliegend.Von den zwölf angefragten Bands sind jetzt teils unveröffentlichte Tracks mit von der Partie – Ehrensache für sämtliche kontaktierten Musiker, die sich von HFMN allesamt bestens promotet fühlen. Dabei umfasst das Portfolio nicht nur Indie-Combos aus Katalonien wie Crim, sondern auch Talco aus Italien, Buster Shuffle aus England oder The Baboon Show aus Schweden. Entsprechend weit ist die musikalische Bandbreite aufgefächert, reicht von Punkrock über Hardcore hin zu Ska. Und The Baboon Show mit ihrer Version von „Have a Party with me“ unterstreichen den Anspruch des Samplers par excellence.

Soundcheck: Silvershark: BURN TO BOOGIE
Corona macht seit einer halben Ewigkeit fast alles zunichte oder zumindest hochriskant – und so erinnert man sich mit Wehmut an frühere Tanzvergnügungen. Um diesen partyseligen Discozeiten Tribut zu zollen, haben die Musikprofis Steve Burner und Richard Behrens etliche Berliner Musiker unter Projektnamen Silvershark zusammengetrommelt - und machen mit „Burn to Boogie“ einen auf Soul meets Funk and Disco.Das Ergebnis könnte sich in unserer guten alten Vinyl-Sammlung neben Klassikern wie Kool & The Gang, den BeeGees, Chic, den Temptations und Funkadelic nahtlos einpassen; vorab bringt das rührige Indie-Label Noisolution eine Special-Edition im Dezember auf den Markt, der dann im Januar die Normal-Produktion folgen wird.

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