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Flagge zeigen: Workshop gegen Hass im Netz fand in Aurich statt10.04.2019
Text und Foto | Joachim Mittelstaedt
Unter dem Motto „Ermutigen, Beraten, Fördern“ versucht die Stiftung eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Etwa 1200 verschiedene Projekte wurden dazu bis heute durchgeführt. Ziel sei es, unsere Demokratie wehrhaft zu halten.
Zunehmend würden sich Menschen die Bestätigung von menschenverachtenden Meinungen über die sogenannten sozialen Netzwerke einholen. So habe sich etwa auch der Attentäter des Terroranschlags in Christchurch, Neuseeland, bei dem 50 Menschen starben, über das Internet radikalisiert.
Soziale Netzwerke, so der Referent, seien grundsätzlich hilfreich für den Aufbau von demokratischer Kultur, auch wenn sie oft für antidemokratische und menschenverachtende Ziele benutzt würden. Es sei einfach wichtig, dass sich immer mehr kritische Haltungen auch in diesen Netzwerken, etwa in entsprechenden Kommentaren, etablierten. „Wir sollten da einfach lauter werden, “ erklärte Saal. Denn im Netz seien meist nur wenige Menschen mit ihren Positionierungen aktiv. Die meisten würden Hassansprachen nur konsumieren und damit ihre eigene Haltung verfestigen, ohne selbst Positionen zu beziehen. Diese „schweigenden Dritten“ gelte es zu erreichen.
Hassreden machten viele Menschen erst einmal sprachlos. Untersuchungen hätten ergeben, dass in der Gruppe der 14 bis 24jährigen 96 Prozent schon mit solchen Hasserlebnissen zu tun hatten. Dabei sei zu bedenken, dass die häufige Hetze gegen Gruppen und Personen abwertende Entwicklungen verfestige und dadurch so etwas wie Normalität bei der Verachtung entstünde. Und der unkommentierten Hasssprache in den Netzwerken folge oft entsprechendes Handeln, von der Ausgrenzung bis zur Gewalt.
Sowohl im Netz als auch im direkten Gespräch sei es wichtig, andere Sichtweisen, Erfahrungen und Quellen einzubringen. Dazu müsse man nicht ewig diskutieren aber eine klare Position beziehen. Je persönlicher ein Kontakt sei, desto größer sei die Bereitschaft, Argumenten gegen menschenverachtende Aussagen zuzuhören, unter denen unsere Gesellschaft zunehmend leide. So könne man Angriffen auf die Würde von Menschen Respekt und Menschlichkeit entgegenstellen.
Käme es zu strafrechtlich relevanten Beiträgen, könne man dies auch anonym zur Anzeige bringen. Wichtig sei in diesem Fall ein eindeutiger Beweis, etwa ein sogenannter „Screenshot“ also ein Bild des Beitrags oder ein Ausdruck. Natürlich könne man damit zur Polizei gehen. Oder man könne eine mail-Adresse, zum Beispiel unter www.internet-beschwerdestelle.de nutzen.
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