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Renommierter Musikpreis geht nach Bremen11.10.2023



Text: Horst E. Wegener Foto: Deutsche Kammerphilharmonie Bremen


[font=Bembo]Der Bremer Klangkörper unter der Leitung von Chefdirigent Paavo Järvi erhielt diese renommierte Auszeichnung vor allem für die Einspielung der „Londoner Sinfonien“ von Joseph Haydn. Man setzte sich gegen neun andere Spitzenorchester durch, darunter Größen wie die Berliner Philharmoniker, das London Philharmonic Orchestra, das Orchestre de Paris oder das Chicago Symphony Orchestra.[/font][font=Bembo] [/font]
Das Besondere: Bei der Entscheidung über die jeweiligen Gewinner der Gramophone-Trophäen kann mittlerweile auch das sich sachkundig fühlende Publikum in aller Welt ein Wörtchen mitreden. Per Online-Voting über das Portal des altehrwürdigen Magazins wurde man zur Stimmabgabe ermuntert – erleichtert dadurch, dass die Redaktion einem exklusive Playlists sowohl zu aktuellen Aufnahmen der nominierten Musiker und Ensembles als auch Schätze aus deren Archiven zusammengestellt hatte. Albert Schmitt, Kontrabassist und Managing Director des Bremer Ensembles, verdeutlicht in seiner Dankesrede: „Seit 30 Jahren sind wir in Bremen beheimatet und fungieren als Botschafter für die Stadt Bremen im In- und Ausland. Wir freuen uns ungemein über die leidenschaftliche Unterstützung unseres Publikums und dass wir mit der internationalen Auszeichnung der Stadt sowie den Bremerinnen und Bremern etwas zurückgeben können“. Und Chefdirigent Järvi ergänzt: „Das ist ein besonderer Award für besondere Musikerinnen und Musiker, die außergewöhnlich, leidenschaftlich und mutig sind. Oder, wie der ehemalige Bundespräsident Gauck sagte, es gäbe „kein anderes Orchester dieser Art in Deutschland“.
Der Weg hin zum seit längerem schon sichtbaren Erfolg für die Kammerphilharmonie Bremen hängt auch mit dem Engagement des Stardirigenten Paavo Järvi und dem Geschick des verantwortenden Strippenziehers Albert Schmitt zusammen. Unter der Leitung des Esten etablierten sich die Kammerphilharmoniker ab 2004 als musikalische Größe – ein zehn Jahre andauerndes Beethoven-Projekt setzte Maßstäbe, gefolgt von einem Schumann-Zyklus sowie einem Brahms-Projekt. Schmitts Verdienst ist es überdies, das 1980 von Mitgliedern eines Studentenorchesters gegründete Ensemble, dem 2002 die Insolvenz drohte, in nur zweieinhalb Jahren saniert und von einer dreiviertel Million Euro Schulden befreit zu haben. Entgegen dem Trend einer ganzen Branche gelang es dem sich vom Musiker zum Manager weiterentwickelnden Kontrabassist Schmitt somit den Bremer Klangkörper vor der Pleite zu bewahren - Glückwunsch! Die Ehrung als Orchester des Jahres belegt höchst eindrucksvoll, dass sich Kultur und Ökonomie nicht ausschließen müssen. MoX gratuliert – und sagt: weiter so.

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