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Liebe Leserin, Lieber Leser!01.10.2020

In letzter Zeit wird massenhaft mit Fahrrädern demonstriert. Dabei kommt man als Radfahrer*in zu höchst seltenen Fahrerlebenissen. Glatte fast topfebene Fahrbahnen lassen das Zweirad mehr gleiten als rollen, ein Komforterlebnis der Extraklasse. Ist die Demo vorbei, geht es zurück auf die Oldenburger Radwege, auf denen es dann furchtbar eng wird. Da fährt der etwas wackelige Senior mit 15 km/h vor der e-motorisierten Lastenradfahrerin, die ihr Kind gerde von der Kita holte. Dahinter Horden von Schulkindern, dazwischen Lastradverkehr und Geschäftsleute im Außendienst, die auch immer häufiger das Rad nutzen. Wenn dann ein Paketlaster den Radweg als Parkplatz nutzt, kann die Lage brisant werden.  Wechselt dann ein/e Radler*in aus lauter Verzweifung auf die Straße, begibt man sich zum einen in eine rechtliche Grauzone und zum anderen in den gefühlten Besitzstand der Autofahrer*innen, die die Eindringlinge nicht selten mit Gehupe und unfeinen Bemerkung von der Straße vertreiben.
Individuell ist die Situation der Radler in Oldenburg also kaum zu verbessern. Es bleibt nur der politische Prozess. So wird im Rahmen der Sanierung der unteren Nadorster Straße über Verbesserungen für Radler diskutiert. Diesen Prozess könnte man beschleunigen, indem man jeden Tag um 13:15, also zum Schulschluss, eine Fahrraddemo auf den wichtigesten Routen der Stadt anmeldet. Die Schüler kämen sicher und gesund nach Hause, und auch die Elterntaxis müssten nicht mehr fahren. Also nicht nur Fridays for Future sondern  everyday...
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