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Pose Ballroomszene-Mär25.06.2020

Text | horst e. wegener

Pose Ballroomszene-Mär
Wer wie Damon (Swain) im Verlauf der 1980er-Jahre in einer dieser konservativ geprägten US-Kleinstädte aufwuchs, mag sich als Schüler permanent wie ein Außerirdischer gefühlt haben: Schon allein, weil dort allenfalls schwule Jungs Tänzer werden wollen.
Von Dad eines Tages zur Rede gestellt, nachdem der Alte ihn zu Donna Summers Hit „On the Radio“ durch Kinderzimmer schwebend entdecken konnte, eskaliert das Wortgefecht der beiden. Endet damit, dass Damon seine Sieben-Sachen packt, sich gen Großstadt absetzt. Dort trifft er auf Blanca (Rodriguez), eine HIV-positive Transfrau, die dabei ist, ihr eigenes Haus zu gründen. Im Schlepptau von Blanca taucht Damon ins Milieu der Ballroomszene ab. In Zeiten von AIDS eine der wenigen Nischen, in der sich Schwule und Transgender kreativ ausleben oder im Rahmen von Wettbewerben messen konnten. Da gilt es sich möglichst poppig-schrill zu kleiden, kommt es auf die stimmige Bewegung sowie auf die gelungenste Beachtung des vorgegebenen Mottos an – in den Ballrooms gab die Subkultur den Ton an, keimte die Hoffnung auf, dass man vom Mainstream irgendwann zumindest wahrgenommen und akzeptiert werden würde.
Was „Pose“ klar macht: Wie wenig sich seit den 1980ern verändert hat – wie sehr Schwule, Lesben oder Transpersonen noch immer außerhalb der paar Safe Places diskriminiert werden. Die Macher der US-Erfolgsserie, Ryan Murphy und Brad Falchuk haben erste Erfahrungen mit recht diversen Casts schon zuvor mit „Glee“ sammeln können, doch „Pose“ punktet mit dem größten Anteil an Transgender-Schauspielern, den es in einer US-Serie bislang gab. Somit zeigt das Ergebnis glaubwürdig Probleme selbst innerhalb der Ballroom-Community auf. Gefällt darüber hinaus mit mitreißend inszenierten Tanz- und nachdenklich machenden SubkulturmilieuDramen.  


Bewertung: Pose
USA ´19: R: Ryan Murphy, Brad Falchuk, D: Ryan Jamaal Swain, MJ Rodriguez, Charlayne Woodard, Sol Pendavis Williams.      
Wertung: + + + +
Cine k-SofaKino – zwei Staffeln bislang bei Netflix.

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