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Zukunft oder Stillstand?24.09.2020



Text und Foto  |  Christoph Kienemann

Die untere Nadorster Straße soll neu gestaltet werden. Neben geschützten Fahrradstreifen soll die Straße zudem abschnittsweise zu einer Tempo 20 oder 30 Zone umgewandelt werden. Durch diese Maßnahmen soll die Aufenthaltsqualität an der Nadorster Straße verbessert und den Bedürfnissen des Rad- und Fußverkehrs entgegengekommen werden. Weiterhin standen die angedachte Huntefähre und mehrere Punkte aus dem Fridays for Future Leitantrag auf der Tagesordnung.
Mit der Neugestaltung der unteren Nadorster Straße will die Stadtverwaltung gerne neues Terrain beschreiten. Würde der Siegerentwurf des Wettbewerbes umgesetzt, dann bekäme Oldenburg seine ersten Protected Bikelanes und der Verkehr würde auf einem kleinen Teilstück deutlich langsamer durch Nadorst fließen. „Wir wollen uns Gedanken machen, wie die Aufteilung des Straßenraums in Zukunft aussehen kann“, erklärte Baudezernent Sven Uhrhan. Der Entwurf sei innovativ und wegweisend, jetzt stehe aber die Partizipation der Bürger*innen an. Natürlich werden sich auch die Politiker*innen in den Ratsgremien ihre Gedanken zu dem Entwurf machen. Die Grünen begrüßten das Konzept im Verkehrsausschuss, das nach Aussage Pierre Monteynes auf grüner Linie sei. Für die CDU sprach Thomas Theilsiefje von einem richtigen Schritt in die Zukunft. Manfred Drieling (CDU) sorgte sich dagegen um die Erreichbarkeit der Innenstadt, sollte der Kfz-Verkehr verlangsamt werden. Die Verwaltung erhofft sich derweil durch die Neugestaltung auch eine Aufwertung der Nadorster Straße. So sieht das Konzept auch eine Vereinheitlichung des optischen Erscheinungsbildes vor und die Anlage einer Bürgerwiese, auf der ein Spielplatz entstehen soll. Der ADFC begrüßte den Entwurf ebenfalls. Insbesondere die Anlage von geschützten Fahrradstreifen sei zu begrüßen. Letztere würden immer wieder von Radfahrenden gewünscht und würden eine deutliche Qualitätsverbesserung darstellen. Die Chancen für eine Umsetzung einer Fährverbindung über die Hunte scheinen derweil eher schlecht zu stehen. Martin Aßmus und Wolfgang Grahl stellten ihre Idee im Verkehrsausschuss vor. Demnach wäre eine Verbindung vom Siel Pandsgraben zum Hafen Iprump möglich, jedoch belaufen sich allein die Herstellungskosten auf über 700.000 Euro. Die Grünen sprachen sich daher bereits gegen eine Fährverbindung aus. Die Idee sei zwar grundsätzlich zu begrüßen, aber im Haushalt müsse man andere Prioritäten setzen, so Pierre Monteyne. Die SPD sieht in der Verbindung hingegen die Chance, Oldenburg attraktiver zu machen. Die Partei will daher die Verwaltung prüfen lassen, ob und wie eine Fähre realisiert werden könnte. Die CDU wollte hingegen zunächst erkunden, ob auch die Gemeinde Hude Interesse an einer Fähre hat. Letzteres soll nun geschehen, bevor über den SPD-Antrag entschieden wird.
Auf der Tagesordnung des Ausschusses standen weiterhin einige Punkte aus dem Leitantrag von Fridays for Future. So zeigte sich die Verwaltung einverstanden mit dem Ziel der Bewegung, mehr Platz für den Rad- und Fußverkehr zu schaffen. Man arbeite an einem Ausgleich zwischen Kfz- und Radverkehr. Mögliche Maßnahmen seien beispielsweise die Verkleinerung der Fahrbahnen zugunsten des Radverkehrs oder die Umwandlung von Abbiegespuren. Ebenfalls will die Verwaltung weiter daran arbeiten, neue Fahrradstraßen auszuweisen. Hierzu soll demnächst eine Übersicht mit Empfehlungen für neue Fahrradstraßen erstellt werden. Letztere seien sehr gut dafür geeignet, den Nahverkehr in der Stadt zu fördern.

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