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Filmfest startet mit heißer Eröffnungsgala12.09.2024





Text und Foto: Thea Drexhage


Während sich nach und nach auf der mittleren Etage die geladenen Galagäste bei Sekt und Häppchen versammelten, konnten neugierige Filmfestbesucher*innen von oben das glamouröse Getummel beobachten – und das recht lange, denn die Startzeit von 18:30 auf der Einlasskarte war, wie man es kennt, nur ein grober Richtwert. Irgendwann weit nach 19 Uhr fanden sich dann nach und nach die Gäste im großen Kinosaal 5, der Platz für 400 Personen bietet ein.  Auf Grund der großen Nachfrage konnte relativ kurzfristig noch ein zweiter Kinosaal zur Premierenfeier dazu gebucht werden. Der Vorteil des Cinemaxx als Veranstaltungsort war dabei, dass Bild- und Tonqualität keine Wünsche übrig gelassen haben.
Nach den Eröffnungsreden von Filmfestchef Torsten Neumann und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, die sich beide einig waren, wie wichtig ein solch kulturelles Event für den Standort Oldenburg ist, wurden noch ein paar Grüße ausgetauscht. Einer ging von Oldenburg zu Schauspielerin und Filmemacher Na Gyi und Paing Phyo Thu aus Myanmar, denen in diesem Jahr das Tribute gewidmet ist, die aber auf Grund der politischen Situation nicht einreisen können und ein anderer kam vom Komponisten und Dirigenten Somtow Suchartikul aus Thailand, der mit seinem Siam Sinfonietta die Oldenburg Ouvertüre spielte, aber in diesem Jahr nicht anwesend sein konnte. Als dann nach der Vorführung des Trailers endlich die „Traumnovelle“ startete, hat sich der große Saal bereits gut aufgeheizt.
Mit dem Film gelingt es Regisseur und Drehbuchautor Florian Frerichs, die Traumnovelle von Arthur Schnitzler, welche 1925 erst in einer Modezeitschrift und im Anschluss als gebundene Buchausgabe erschien, in das gegenwärtige Berlin zu holen, ohne dabei den Charme und die Stimmung der 1920er Jahre zu verlieren. Ein stetiger Szenenwechsel zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Erotik und Panik, gibt einen kurzen Einblick in die Geschichte des Ehepaars Jacob (Nikolai Kinski) und Amelia (Laurine Price), die sich getrieben von Eifersucht in Träume und reale Fantasien flüchten und dabei auf ungeahnte Geheimnisse stoßen. Gedreht wurde der Film, nicht zuletzt wegen seiner internationalen Besetzung durch die amerikanische Laurine Price und die niederländische Sharon Kovacs auf Englisch. Die Dialoge wurden dabei insgesamt sehr knapp gehalten, so versucht der Film eher, durch seine Bilder zu sprechen, was gut gelungen ist. Trotzdem hatte die Traumnovelle in einigen Szenen ihre Längen, welche gerade durch die Wärme und schlechte Luft noch stärker spürbar waren.
Ob es am Ende für den German Independence Award reichen wird, wird sich zeigen. Das Publikum stimmte nach Ende der Vorstellung, bei dem sich scheinbar die gesamte Crew um Florian Frerichs auf der Bühne einfand, um ein paar kurze Dankesworte zu sprechen, fleißig ab.

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