LzOLzO
OLDENBURG
Donnerstag

14

November

Foto:
Sonne am Marktplatz

Hier geht es zu den aktuellen Ausgaben

Suche:

direkte Antwort ohne Umwege!

Kleinanzeigen

Aktuelles

Traumnovelle28.08.2024





Text: Horst E. Wegener


Mit Stücken wie dem lange von Schnitzler zurückgehaltenen „Reigen“, erst 1920 in Berlin uraufgeführt, oder der „Traumnovelle“, die ab 1925 als Fortsetzungsgeschichte im Berliner Magazin „Die Dame“ erschien, traf der prompt zum Skandalliteraten abgestempelte Erotomane zwar einen Nerv insbesondere beim Großbürgertum, blieb ihm andererseits der lange Weg durch die Gerichtsinstanzen mitnichten erspart. Aus heutiger Sicht betrachtet waren Arthur Schnitzlers Novellen und Theaterstücke ihrer Zeit weit voraus – weshalb die Adaption etwa seiner „Traumnovelle“ schon in der Verfilmung durch Regie-Legende Stanley Kubrick selbst in den prüden USA kaum mehr zum Aufreger taugte. In „Eyes wide shut“ besetzte der Kino-Zampano die Hauptrollen des vom Wien der Jahrhundertwende ins moderne New York verlegten Nachtreigens mit Tom Cruise und Nicole Kidman, die seinerzeit auch im wirklichen Leben miteinander verheiratet waren – und schickt sein upperclass-Ehepaar anno 1999 auf einen Trip durch eine endlos lange Nacht, der gesäumt ist von Prostituierten, Lolitas und einem Orgien feiernden Geheimbund.
Wiederum Jahrzehnte später adaptiert der Berliner Filmemacher Florian Frerichs den erotischen Klassiker erneut, besetzt ihn mit Nikolai Kinski und Laurine Price in den Hauptrollen – und verlegt die Handlung seiner „Traumnovelle“ ins heutige Berlin. Ansonsten folgt man der altbekannten Handlung, der zufolge Amelia ihrem Göttergatten Jacob gegenüber eines Tages damit beginnt, von ihren heimlichen sexuellen Träumen zu erzählen – in denen ein fremder Mann eine Rolle spielt. Für Jacob Anlass genug, das eigene sexuelle Verlangen erforschen zu wollen. Und es kommt, wie es kommen muss: Die bürgerliche Fassade voller unterdrückter Sehnsüchte bricht wie ein Kartenhaus in sich zusammen… Inwieweit die Umsetzung der Geschichte Florian Frerich gelungen ist, kann erst nach dem 11. September beurteilt werden, da seine Schnitzler-Adaption als Weltpremiere das Internationale Filmfest Oldenburg im Cinemaxx der Huntestadt feierlich eröffnen darf.

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Um hier Kommentare abgeben zu können müssen Sie sich erst Anmelden!

Benutzername:     Passwort:    

Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben oder Sie sich registrieren wollen Klicken Sie bitte hier.


Sonderseiten
EXB Handwerk
MoX-DIABOLO Ratgeber