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„Die hellen Tage“ von Zsuzsa Bánk07.12.2023



Interview und Foto: Thea Drexhage

Das Aufwachsen, ihre Freundschaft und alles, was in ihrer kleinen Welt um sie herum passiert wird thematisiert. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Kontexten. Aja zum Beispiel kommt aus einer Artistenfamilie, die nach dem Ungarn-Aufstand nach Deutschland kam mit ihrer Mutter. Sie ist erstmal immer so ein bisschen die Fremde. Dann gibt es ein Mädchen, Seri, die aus einer alten Speditionsfamilie kommt und den Jungen Karl, der auch in der Gegend wohnt. Alle drei leben mit verschiedenen Arten von Verlusten und man erfährt, wie sie ihre Kindheit erleben und erwachsen werden. Dabei werden alle drei Hauptfiguren gleichwertig behandelt und die Mütter spielen eine große Rolle.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Brit Bartuschka: Die Sprache hat mich sehr gehalten an diesem Buch. Sie ist sehr bildlich und man kann sich alles super vorstellen. Aja und ihre Mutter leben in einer kleinen Baracke und bauen immer mehr ihr Häuschen aus. Immer wenn der Vater zu Besuch kommt, hilft er dabei, zum Beispiel eine neue Dachrinne anzubauen. Wie die Mutter diese Hütte belebte, auch im Winter, wenn es total kalt wurde und das ganze Fenster mit Eisblumen bedeckt war, ist sehr schön beschrieben und ist mir besonders im Kopf geblieben. Es gibt manchmal Bücher, die kommen so zu einem. Vielleicht sind sie nicht besonders innovativ, sondern man liest sie in einer bestimmten Zeit und werden zu Begleitern. „Die hellen Tage“ habe ich oft an Menschen, die mir wichtig sind verschenkt. Es ist zwar auch irgendwie traurig, aber es macht, so wie der Name sagt „hell“, ein schönes Gefühl. Ein Spruch aus dem Buch kommt mir immer wieder in den Kopf, der lautet: Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Brit Bartuschka: Das erste Buch der Autorin habe ich von einer Freundin bekommen, die mir immer viele Bücher geschenkt hat, die ich so nicht gelesen hätte. Das fand ich richtig toll und dann habe ich geschaut, ob es noch ein anderes Buch von ihr gibt und das gefunden. Es ist von 2011 und begleitet mich schon recht lange und von Zeit zu Zeit schlage ich es immer mal wieder auf und lese rein, wie ich es mit vielen Büchern mache.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Brit Bartuschka: Allen, die nicht gerade schwere Kost vertragen können, sondern die gerade schöne Bilder brauchen und Lust haben, einen schönen Roman zu lesen. Ich glaube, auch Jüngere können gut an der Geschichte anknüpfen, es ist ja so ein Coming-Of-Age-Roman.
MoX: Was wissen Sie über die Autorin?
Brit Bartuschka: Eigentlich nur, dass sie auch Ungarn ist und dass ihre Eltern tatsächlich auch nach dem Ungarnaufstand nach Deutschland gekommen sind. Sie hat in der selben Stadt studiert, wie meine Tochter jetzt, in Mainz und befasste sich dort mit Politik und Literatur.

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