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Alles bleibt frei
Freestyle-Rap von Skinny Norris aus Oldenburg10.01.2019

<i>MoX - Veranstaltungsjournal</i><br />Alles bleibt frei <br />Freestyle-Rap von Skinny Norris aus Oldenburg

Der Oldenburger Rapper Skinny Norris hat sich dem Freestyle-Rap verschrieben. Seine Texte sind stets improvisiert und damit immer auch einmalig. Ohne vorher Texte komplett auszuformulieren, steht Skinny Norris bei Aufnahme oder Auftritten vor dem Mikrofon. Seine Raps entstehen spontan unter dem Eindruck der Beats. Dabei konnte Norris sein Können am Mikrofon bereits bei einigen Battles unter Beweis stellen.

„Mit dem Hip Hop angefangen habe ich im März 2000“, erinnert sich Norris. In Westerstede gab es zu diesem Zeitpunkt eine kleine Rap-Gemeinschaft. Mit fünf Gleichgesinnten trifft sich Norris und macht die ersten Gehversuche mit Turntables und Raps. „Damals waren wir vor allem vom deutschen Hip Hop inspiriert. Als Norddeutsche hat uns die Hamburger Szene angesprochen“, so Norris. Die ersten Auftritte sind schnell geplant, zunächst kann man Norris in Aurich hören. Auf einer Underground-Jam trifft sich damals die norddeutsche Szene und präsentiert ihre Reime und Beats. Hip Hop hat damals Hochkonjunktur in der Musiklandschaft und wer eine Stimme hat, rappt, wer Beats produzieren will, setzt sich an seinen Laptop. Auf diese Weise entstehen schnell Tracks und auch Auftritte sind schnell organisiert. Norris wählt für sich eine spezielle musikalische Ausdrucksform: „Ich habe mich relativ schnell und auch von Anfang an dem Freestyle-Rap zugewandt und diesen dann auch ausgearbeitet.“
Mit der Zeit sammeln sich zwar auch einige ausformulierte Texte an, doch der Schwerpunkt lag immer auf dem Freestyle: „Daher habe ich auch bisher eher wenig rausgebracht.“ Dieser Zustand soll sich aber alsbald ändern. Für das Jahr 2019 hat Skinny Norris einen konkreten Release angesetzt. Im Juni soll ein Mix-Tape erscheinen, unter dem Titel „Norris Comfort", eine Reminiszenz an die Hip Hop Crew Gestoort Comfort, aus der Skinny Norris stammt. Für seine Freestyle-Raps hat Norris derweil ein Konzept ausgearbeitet, mit dem er Auftritte absolviert, wie beispielsweise auf dem Campus Bambule an der Oldenburger Universität. An diesen Auftritt kam Norris über eine gewonnene Rap-Battle im Amadeus. Zusätzlich wird man ihn so auf dem Tabularazaa Festival im kommenden August hören können. Gemeinsam mit DJ Cold Cut arbeitete Norris dann an einem Konzept für den Auftritt auf der Campus Bambule. Unter dem Titel „Die fünf Phasen der Improvisation“ wurde dann dem Publikum eingeheizt. Das Duo stellt die Facetten des Freestyle-Raps vor, variabel in 15 bis 45 Minuten: „Damit können wir spontan und flexibel auftreten.“
Der Vorteil beim Freestyle liegt auf der Hand: „Wenn man keine Texte schreibt und nur die Endrhymes, dann ergibt es sich mit der Zeit von selbst, dass man auf das Schreiben verzichtet, da es Arbeit ist.“ Diese Arbeitsweise machen sich auch die Großen des Raps zunutze. Egal ob der New Yorker Jay-Z oder der Berliner Kool Savas, viele MCs arbeiten im Studio mit Improvisationen. „Wenn ich einen Song mache, habe ich oftmals nur die Endrhymes und der Rest entsteht aus der Improvisation heraus“, erklärt Norris. Für das neue Jahr hat sich Norris neben dem Release seines Mix-Tapes auch dessen Präsentation in einem angemessenen Rahmen vorgenommen. Am besten mit einer Release-Party im Amadeus. Zuvor müssen aber noch die letzten Songs aufgenommen werden. Daneben ist Norris auch in der kleinen Oldenburger Szene aktiv, beispielsweise in seiner eigenen Radioshow „Norris-Radio“. „Das Problem ist, es gibt in Oldenburg zwar eine Szene, die in etwa der Stadtgröße angemessen ist, aber es fehlt vielen an der Ernsthaftigkeit und der Nachhaltigkeit“, so Norris. Dazu gehört es für Norris auch, über den Oldenburger Tellerrand hinaus zu blicken und sich in den Rest der Republik zu wagen: „Man muss auch etwas verändern wollen mit seiner Musik.“

Text und Foto: Christoph Kienemann

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