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Tonträger aller Art

MoX Soundcheck KW3530.08.2023











Texte: Horst E. Wegener
Kool & The Gang: PEOPLE JUST WANN HAVE FUN (VÖ: 25.8.)
Sobald der Bandname Kool & The Gang fällt, denken ältere Semester mit Sicherheit an deren Welthits wie „Ladies´ Night“, „Get down on it“, „Celebration“ undundund. Die Mischung aus Disco und Funk sorgte schon in den 1970er- und 80er-Jahren für rappelvolle Dancefloors – und zündet wie eh und je. Zwar sind von der Ur-Besetzung nur noch zwei Musiker aktiv, doch den Gründungsmitgliedern Robert „Kool“ Bell und George „Funky“ Brown ist´s auf ihrem neuen Album „People…“ gelungen, einen Spagat zwischen dem klassischen Kool-Sound und modernen Einflüssen hinzulegen. Beispiel gefällig? Da klingt der „Movie Star“-Song zum einen hörbar nach dem typischen 80er-Funk der Truppe aus New Jersey - inklusive groovigem Bläser- und Synthie-Riff -, werden die Lyrics andererseits von Gast-Rapperin Ami Miller gekonnt auf zeitgemäß getrimmt. Summa summarum lassen sich die 15 brandneuen „People…“-Tracks der Funk-Veteranen mitsamt ihres spielfreudigen Gast-Ensembles bestens als Gute-Laune-Bringer bei Grill- oder Cocktailparties einsetzen. Wetten?
The Heartways: DAMAGED GOODS (VÖ: 25.8.)
Wie viel Humor Saskia Hahn hat, lässt einen allein schon die Herleitung der Namensgebung ihrer aktuellen Band erahnen: Da wurde von der Berliner Indie-Rockerin die englische Redewendung „You have to learn it the hard way“ aufgegriffen und zum ähnlich klingenden „heart way“ umgearbeitet - dem hernach einerseits augenzwinkernd Bandname inklusive Credo der Combo andererseits abgetrotzt werden konnte. Erläutert die ausgebildete Tontechnikerin, Peaches-Gitarristin und Heartways-Gründerin Hahn die work-life-Einstellung: You have to learn it the heart way – weil wir stets auf unser Herz  hören sollten und uns unseren Ängsten stellen müssen, um dort hingehen zu können, wo es wehtut, weil einer nur dann als Mensch wachsen wird. Wo sich in den vergangenen Jahren etliche Freiberufler dem Pandemie-Blues überantworteten, arbeitete Hahn lieber an tiefschürfenden Texten fürs „Damaged Goods“-Debütalbum, um die Power-Lyrics mit verdammt viel Rock´n´Roll zu unterfüttern. Beim Hören wünscht man sich sehnlichst, dass dieser Scheibe flankierende Live-Konzerte nachfolgen.
Rome: GATES OF EUROPE (VÖ: 25.8.)
Hinterm Bandnamen Rome verbirgt sich seit 2005 in erster Linie der luxemburgische Sänger und Multiinstrumentalist Jérôme Reuter, der chamäleonesk Neo-Folk, Rock, Ambient, Dark Wave und französische Chansons mischt. Wie Liedermacher und Protestsänger in früheren Zeiten nimmt Reuter in seinen Konzeptalben thematisch die europäische und internationale Geschichte in den Fokus, hangelt er sich vom Kolonialismus über den Bürgerkrieg in Spanien hin zum Faschismus in Italien weiter – um sich mit „Gates of Europe“ jetzt der Ukraine zuzuwenden.  Die insgesamt 14 Tracks des Longplayers versuchen Kriegsgräuel in Worte zu fassen, musikalisch der dauerbombardierten Bevölkerung, die sich von Putins Terror nie und nimmer brechen lassen will, Mut zuzusprechen.
 
Splinter: ROLE MODELS (VÖ: 25.8.)
Das Ende der beiden niederländischen Indie-Rockbands Birth of Joy und Death Alley läutete die Neugründung von Splinter ein – sehr zur Freude aller Fans von alternative-rockig bis discopoppig Tanzbarem. Nach ihrer bestens bekritelten Debütscheibe legt die Truppe beim Nachschlag „Role Models“ jetzt powermäßig eine Schippe drauf – und punktet mit Mucke, die definitiv zu schade ist, um ausschließlich auf CD gehört zu werden. Kurzum: Liveauftritte dringend erwünscht!
Deer Anna: SOMETIMES I´M DIZZY WHEN I SCREAM  (VÖ: 1.9.)
Ihre Vorliebe für überlange Titelnamen hat die sich unterm Pseudonym Deer Anna auslebende Hamburger Songschreiberin schon bei ihrer Debüt-EP erkennen lassen. Jetzt schiebt sie der mit einer Krach&Getöse-Trophäe geehrten „Have I ever been asleep?“-Produktion den CD-Erstling „Sometimes…“ hinterher. Hier wie werden im Kreise der Mitmusiker melancholische Klangwelten entworfen, emotionale Seelenstriptease-Texte zu Angststörungen und Depressionen beschworen, wobei es der unverwechselbar warmen Gesangsstimme der Deer Anna-Frontfrau stets gelingt, uns Hörer zu be- und verzaubern.

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