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Bessere Stadtkühlung möglich17.09.2020



Text und Fotos |  Christoph Kienemann

Bereits im März brachte die Fridays for Future Bewegung ihren umfangreichen Leitantrag in den Umweltausschuss ein, der auf 40 Seiten zahlreiche Maßnahmen beinhaltet, die gegen die Klimakrise gerichtet sind. Langsam macht sich nun auch die Politik an die Umsetzung der Vorschläge. Auf der Tagesordnung des Umweltausschusses standen vier Punkte aus dem Leitantrag, von denen drei beschlossen wurden.
Moore sind echte CO2-Speicher. Dementsprechend sollten Eingriffe in Moore vermieden, da durch Eingriffe klimaschädliche Gase feigesetzt werden können. Im Leitantrag wollte FFF daher alle Eingriffe in Moorstandorten auf Stadtgebiet  unterbinden. Was für den Umweltschutz richtig wäre, würde in der Praxis jedoch zu einigen Komplikationen führen. Derzeit plant die Stadt beispielsweise am Pophankenweg oder in Tweelbäke Bauprojekte, die eben auf Moorböden entstehen sollen. Daher entschied sich der Ausschuss, anstatt auf alle Eingriffe in Moorstandorten zu verzichten, eine Einzelfallprüfung durchzuführen, an deren Ende eine Empfehlung des Umweltausschusses stehen soll. Die Vertreter*innen von SPD, Grünen und Linke/Piraten stimmten für den Beschluss, CDU und AfD verweigerten ihre Zustimmung.
Ebenfalls beschlossen wurden weitere Maßnahmen zur Stadtkühlung. Hier geht es unter anderem um die Umstellung der Dachentwässerung von Versickerung auf Verdunstung und die anschließende Nutzung der Verdunstungskälte für die Stadtkühlung. Seit Jahren ist bekannt, dass die zunehmende Urbanisierung und die damit verbundene stärkere Versiegelung von Flächen den Wasserhaushalt von Städten negativ beeinflusst. Vegetationsflächen, die gut mit Wasser versorgt sind und damit durch Verdunstung kühlen, sind in Städten immer weniger vorhanden. Als Folge heizen sich Städte schneller auf, da Wärme tagsüber in versiegelten Flächen gespeichert und in der Nacht wieder an die Umgebung abgegeben wird. Maßnahmen wie begrünte Fassaden und Dächer, aber auch neue Verdunstungstechniken können hier Abhilfe schaffen. FFF strebt hier in Oldenburg ein Pilotprojekt an. Der Antrag zur Stadtkühlung wurde einstimmig beschlossen.
Ebenfalls beschlossen wurde ein weiterer Teil des Leitantrages. Demnach ist die Verwaltung nun aufgefordert, das Management der öffentlichen Grünflächen im Hinblick auf Biodiversität zu überarbeiten und den Prozentsatz der bereits heute extensiv gepflegten Flächen zu erhöhen. Dazu könnten öffentliche Grünflächen so gestaltet werden, dass sie zu Rückzugsorten für gefährdete Insektenarten werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf das Abstandsgrün am Straßenrand gelegt werden. Auch dieser Antrag wurde einstimmig verabschiedet.
Vertagt wurde hingegen der Antrag, den Landschaftsrahmenplan hinsichtlich der Belange des Klimaschutzes zu ergänzen. Hierbei sollten den schützenwerten Flächen auch Prioritäten hinsichtlich des Artenschutzes für Flora und Fauna, CO2-Speicherung und Wassermanagement zugewiesen werden. Ziel des Antrages ist, auf städtischen Flächen ein besseres Management zur CO2-Speicherung zu erreichen.

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