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Mehr als Utopien10.09.2020



Text und Foto: Thea Drexhage

Radeln für Schokolade, Bedingungsloses Grundeinkommen oder mit der Schwebebahn durch die Stadt, dies sind nur einige der zahlreichen Ideen, die im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der VHS Oldenburg zum Schwerpunkt „Die Zukunft beginnt heute: Weiterdenken, Neudenken, Umdenken“ eingereicht wurden. Während einige der Vorschläge noch wie schöne Utopie wirken, wurden auch drei Akteure ausgezeichnet, deren zukunftsweisende Projekte bereits im Stadtgebiet angewendet werden.
Darunter zum Beispiel die Radtouren des ADFC in Kooperation mit dem Oldenburger Ernährungsrat unter dem Titel „Nachhaltig unterwegs - Regionale Landwirtschaft verstehen“. Die Touren, an denen 20 Menschen teilnehmen können, führen über regionale Bauernhöfe, auf welchen die Teilnehmer*innen tiefe Einblicke in lokale landwirtschaftliche Prozesse wie die Milchgewinnung oder Kartoffelernte gewinnen und neue Erkenntnisse, auch abseits der Höfe bei der Durchquerung ländlicher Strukturen, sammeln.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Künstler Dieter Hagen, welcher sich mit seinem Projekt an die ganz Kleinen richtet: statt Medienkonsum durch Smartphones und Co. sollen Kinder im Freien die Möglichkeit haben, ihre motorischen Fähigkeiten auszubauen und ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Hilfsmittel dafür: Faltschablonen für ausgeklügelte Sandhäuser, die einfach zu benutzen und in ihrer Vielfalt unzählige Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung liefern. „Neugier und Mitmachen“ seien garantiert, wie Hagen berichtet.
Das dritte Projekt kommt vom Oldenburgisch-Ostfriesischem Wasserverband (OOWV) und kommt allen Menschen in der Region zu Gute. Mit Oldenburg als „Schwammstadt“ soll sich aktiv um den Wasserhaushalt der Stadt gekümmert werden um a) Hochwasser in der Regenzeit zu vermeiden und b) Wasserspeicher für lange Trockenperioden, wie in diesem Sommer, zu speichern. Die Idee stammt aus China, wo schon seit einiger Zeit durch das gezielte Anlegen von Grün- und Wasserflächen positiv zum Wassermanagement beigetragen werden konnte.
Alle zwölf ausgewählten Beiträge gibt es derzeit in einer Öffentlichen Ausstellung entlang der Oldenburger Hafenpromenade zu bestaunen, wo große Tafeln mit Informationen und Bildmaterial, erstellt durch das Oldenburger Unternehmen CEWE aufgestellt wurden. Die Erfahrung, dass eine Ausstellung im freien Raum nicht immer problemlos von statten geht, musste bereits in der ersten Nacht gemacht werden. Dabei wurde das Exponat von Michael Wenzel, vermutlich durch einen Tritt gegen die Rückseite, beschädigt. Es bleibt zu hoffen, dass keine weiteren Vorfälle dieser Art  passieren werden. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 31.10. an der Hafenpromenade zwischen OLs Brauhaus am Hafen und Secco am Hafen.

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