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MoX Kinofilme: Große Freiheit10.11.2021



Text: Horst E. Wegener


Und Hans (Rogowski)  landet recht schnell nach Kriegsende hinter Gittern. Im Knast lernt er  den verurteilten Mörder Viktor (Friedrich) kennen – und die Abneigung  von beiden Inhaftierten ist kaum zu übersehen. Zwar kann Hans das  Gefängnis dann irgendwann wieder verlassen, bleibt aber als sogenannter  Wiederholungstäter nicht allzu lange in Freiheit. Mit der Zeit entsteht  zwischen Viktor und ihm eine Art Freundschaft, begegnen sich die beiden  Männer zusehends respektvoller.

Der vernuschelte österreichische  Dialekt von Georg Friedrichs Viktor strengt norddeutsche Lauscher  übermäßig an; da hätte man sich als Deutscher Untertitel gewünscht. Wer  weiß, was einem an wichtigen Dialogpassagen entgangen ist; dies mal  außer Acht lassend, dürfte uns das auf drei Zeitebenen erzählte  Kammerspiel in sich schlüssig umgesetzt und bravourös geschauspielert  erscheinen. Gekonnt wird einerseits das Thema Liebe (hier mit  umgekehrten Vorzeichen abgehandelt) durchleuchtet, andererseits eins der  dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte hinterfragt. Und wenn man  bedenkt, dass der berüchtigte Paragraph 175 erst ab 1969 ernsthaft in  Frage gestellt wurde – Wahnsinn!
3 von 6 MoX-Sternen
D: Franz Rogowski, Georg Friedrich, Anton von Lucke.

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