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Wochenzeitung DIABOLO:
Mario08.11.2018

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Mario

Text | Horst E. Wegener

Homosexualität ist für Fußballspieler und Vereine nach wie vor ein Tabu. In „Mario“ erzählt der mittlerweile in Berlin lebende Schweizer Regisseur Marcel Gisler vom jungen Stürmer der Berner U21-Mannschaft Mario (Hubacher), der sich als sogenannter Profilierungsspieler mit einem Neuzugang auf dem Spielfeld, dem aus Deutschland stammenden Leon (Altaras) arrangieren soll.

Da man den Neuen aus Hannover in die Schweiz herübergeholt hat, wo er bislang über keine eigene Wohnung verfügt, beziehen der Deutsche und Mario auf Anordnung des Trainers ein gemeinsames Apartment. Bald harmonieren die Zwei nicht nur auf dem Platz, sondern auch privat bestens miteinander. Verlieben sich. Zwar träumen alle beide Kicker weiterhin davon, Profifußballer zu werden – doch wie soll das gehen? Als ihr Verhältnis zunächst intern herauskommt, liebäugeln Verein und Spielerberater damit, Marios und Leons Liebe geheim zu halten, weil man allseits der Meinung ist, dass Schwulsein im Fußball nichts verloren hat. Da die beiden Stürmer allerdings immer unterschiedlicher mit dem Druck umgehen, der alsbald auf sie ausgeübt wird, ist ein Drama schlussendlich unabwendbar. Den Drahtseilakt zwischen geheim gehaltener Sexualität, Erfolg auf dem Platz und einem Leben im Fokus der Öffentlichkeit meistert Filmer Gisler auch dank seiner glaubwürdig schauspielernden Hauptdarsteller mit entsprechendem Feingefühl. Kurzum: „Mario“ ist sehenswert auch für Heteros!


Mario
Schweiz ´18: R: Marcel Gisler, D: Max Hubacher, Aaron Altaras, Andreas Matti, Jessy Moravec, Jürg Plüss, Doro Müggler.
Wertung: ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸
Cine k: ab Sa. 10.11.

Foto: Copyright Epicentre Films

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