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MoX Soundcheck KW2228.05.2024











Texte: Horst E. Wegener


Ruti: LUNGS (VÖ: 24.5.)
[font=Helvetica]Eine Wahnsinnsstimme hat sie. Was Ruti Olajugbagbe dem Publikum von The Voice UK bereits 2018 eindrucksvoll beweisen konnte – um in der Folge erst recht über sich selbst hinauszuwachsen. Auf ihrer aktuellen EP „Lungs“ zeigt sich die Britin gewohnt experimentierfreudig: Da stehen fette Beats neben arienhaftem Schwanengesang und kerniger R´n´B kontrastiert mit balladeskem Pop; verwirrende Crossover-Vielfalt![/font][font=Helvetica]  [/font][font=Helvetica]Als Hörer fragen wir uns automatisch: Wohin mag die Reise gehen – eine Frage, die Ruti wohl noch nie in den Sinn gekommen sein dürfte. Egal, Hauptsache sie überrascht uns weiter und immer weiter.[/font]
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Nina Ogot: UKUMBU.KE (VÖ: 24.5.)
[font=Helvetica]Die Leichtigkeit, mit der die aus Kenia stammende, in Europa lebende Powerlady Nina Ogot auf ihrem vierten Album kreativ weltmusikalische Haken schlägt, ist so beglückend wie unterhaltsam. Dass die Themen auf „Ukumbu.Ke“ weniger leicht sind, kann hierzulande wohl kaum jemandem klar sein, da Ogot ausschließlich in ihrer Muttersprache Dholuo sowie der kenianischen Landessprache Suaheli singt und in ihren Songs Bilder aus ihrer Kindheit aufleben lässt, an vergessene traditionelle Songs, alte Filme und legendäre TV-Persönlichkeiten erinnert. Ach, was soll´s – konzentrieren wir uns halt auf ihre mitreißende Gesangsstimme, die in den Dialog mit perlenden Gitarrenklängen, Polyrhythmen und strahlenden Bläsern tritt, um furiose Afro-Fusion-Sounds der Neuzeit zu erzielen.[/font]


Hotel Bossa Nova: TRÉS MANEIRAS (VÖ: 31.5.)
Spätestens seitdem sich Antonio Carlos Jobim 1962 mit seinem Monsterhit „The Girl from Ipanema“ zum definitiven Godfather des Bossa Nova aufschwingen konnte, war der Siegeszug des Leichtigkeit und brasilianische Lebensfreude verkündenden Genres nicht mehr aufzuhalten. Der Sound des Bossa Nova beeinflusste Jazz und Black Music und erschloss sich über die Remixes des Brasilectro dann auch einen Weg in die westlichen Tanzclubs und Hotelbars. Apropos Hotelbar: Da drängen sich einem automatisch Assoziationen zu oberflächlicher Lounge-Musik auf, haben wir den klimpernden Pianoman oder dezent säuselnde Combos vor Augen, deren Musik gefällig klingen soll. Im Fall von Hotel Bossa Nova verbieten sich derlei Vergleiche, da die musikalischen Globetrotter um Sängerin Liza da Costa starre Genregrenzen gekonnt aufheben, Komponenten des Cool Jazz, Flamenco oder des Fado in die Eigenkompositionen der in Wiesbaden beheimateten Band einfließen. Rechtzeitig vorm Sommer steuert die Combo mit „Trés Maneiras“ den Soundtrack zur schönsten Jahreszeit bei.  


The Shadow Lizzards: PARADISE (VÖ: 24.5.)
Wer sich im vergangenen Jahr Tickets für das Konzert der Norweger Retrobluesrocker Pristine im Bremer Liveclub Meisenfrei gesichert hatte, dem dürfte auch deren special guest-Combo The Shadow Lizzards in bester Erinnerung geblieben sein. Die Leidenschaft, mit der die anno 2015 von Organist Jochen Leistner und Schlagzeuger Oliver Pfeiffer gegründete Nürnberger Truppe bei ihren Shows regelmäßig in Classic- und Psychedelic-Rocksounds abtauchen, leben sie selbstredend auch auf ihren Alben aus. Was wir allein schon daran festmachen könnten, dass man uns die acht Tracks auf dem neuen Longplayer „Paradise“ nicht als hitradiotaugliche Dreiminüter um die Ohren haut, sondern sie von The Shadow Lizzards retroverliebt auf insgesamt gut 40 Minuten ausgebaut werden. Damit knüpfen Multiinstrumentalist Leistner, Drummer Pfeiffer und Saitencrack Simon Schnellinger bewusst an jene gute alte Zeit des klassischen Rock an, die damals Kultgruppen à la The Doors, Steppenwolf, Deep Purple oder Pink Floyd bretthart beackerten. Gleichwohl achtet Frontmann Leistner beim Komponieren mehr denn je auf Eigenständigkeit seiner Tracks. Gut so.


Blue Deal: CAN´T KILL ME TWICE (VÖ: 24.5.)
Chapeau! Nicht genug damit, dass sich die süddeutsche Truppe um Bluesrock-Urgestein Joe Fischer anno 2023 als Sieger bei der German Blues Challenge durchsetzen konnte, was Blue Deal jetzt aktuell sowohl die Teilnahme bei der European als auch der International Blues Challenge im portugiesischen Städtchen Braga beziehungsweise im Szene-Hotspot Memphis, Tennessee ermöglichte! Dem Songwriting kam obendrein der Altersunterschied der Bandmitglieder zugute, der derzeit von fast Sechzig bis fast Dreißig reicht, die vier Bluesrock-Seelenverwandten mit den unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen aufwachsen ließ – und in einen ganz eigenen Klangcocktail zwischen Roots-Blues, Funk und Country einmündet.

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