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MoX Soundcheck KW 5119.12.2023











Texte: Horst E. Wegener


Tom Novy: Cosmic Soul (Spotify-Playlist)
Eigentlich sei er kein Freund davon, sein „altes Zeug zu feiern“, hatte sich Musikallrounder Thomas Reichold alias Tom Novy  in früheren Zeiten gelegentlich geäußert. Andererseits wäre es dann wohl nicht nur aus Sicht der dance-affinen Szene über Deutschlands Grenzen hinaus einem herben Verlust gleichgekommen, wenn sich der gebürtige Kaufbeurer über die coronabedingte Lockdown-Phase hinaus nur noch aufs Kellnern im Golfplatz-Restaurant seiner Verlobten in Höslwang hätte konzentrieren wollen. Doch dazu bedeutete dem international erfolgreichen Wahlmünchner das Deejaying, Produzieren, Remixen und Kommunizieren mit Publikum offenbar zu viel, um dauerhaft davon ablassen zu können. Lieber nutzte Novy die auftrittsarme Zeit, um sich an früher zu erinnern - und seine persönliche Playlist zusammenzustellen. Dieser permanent erweiterte „Cosmic Soul“-Reigen ist auf mittlerweile fast 60 Tracks angewachsen, was einen über mehr als dreieinhalb Stunden mit poppig-soulig tanzbarer Disco-Mucke versorgt.


Maria Callas: LA DIVINA (VÖ: 20.10.)
Am 2. Dezember wäre Maria Callas 100 Jahre alt geworden – und zumindest ihre einzigartige Stimme bleibt der Welt auf ewig erhalten. Dass keine Konkurrentin Gefühle so in Gesang ausdrücken konnte wie die Callas, macht sie für viele Musikliebhaber zur unbestritten größten Operndiva des 20. Jahrhunderts. Zweifler sollten sich in das jubiläumsbedingt erstellte Arien-best-of vertiefen, das für die Doppel-CD „La Divina“ teils aus denkwürdigen Live-Auftritten der Primadonna zusammengetragen wurde – überzeugt? Ergänzend könnten wir dann mit jener umfangreichen Jubiläums-Edition liebäugeln, die der Klassikfangemeinde endgültig ein himmlisches Vergnügen bescheren dürfte.


Tarja: DARK CHRISTMAS (VÖ: 10.11.)
In der dunklen Jahreszeit vorm Weihnachtsfest überschüttet uns die Musikindustrie in schönster Regelmäßigkeit mit altbekannten Christmas-Favoriten, verkleben einem die zuckersüß klingenden Melodien zu oft die Gehörgänge. Alternativ geeignet: Tarja Turunens einzigartige Weihnachts-Mucke, die derzeit zur Erkundung von „Dark Christmas“ einlädt. Die 1977 in Finnland geborene Sängerin gilt als begnadete Wanderin zwischen den unterschiedlichsten musikalischen Welten, wird seit ihrem Start als Frontfrau der Symphonic-Metal-Band Nightwish von Fans dieser Szene genauso euphorisch gefeiert, wie sie als ausgebildete Sopranistin im Klassikfach bei Opernliebhabern reüssiert. Wenn sich also jemand wie Tarja mit ihrem typischen, oft balladesken Stilmix aus Rock, Metal und Klassik aufs Interpretieren von allseits geschätzten Weihnachtsmusikklassikern einlässt, lautet die Devise: zugreifen – und die Feiertage im Kreise der Großfamilie dürften zumindest musikalisch gerettet sein.  


North Sea Jazz Concert Festival - Ella Fitzgerald (VÖ: 1.12.)
Beileibe nicht nur innerhalb der internationalen Jazzszene stand das North Sea Jazz Festival vom Gründungsjahr 1976 weg im Ruf, alle Jahre wieder the place to be zu sein – schon allein weil sich hier in schönster Regelmäßigkeit lebende Legenden und die aufregendsten Newcomer aus Jazz, Pop, Soul, Rock, Blues, HipHop und Weltmusik einfanden. Um die Bedeutung jener zunächst in Den Haag und ab 2006 in Rotterdam über die Bühne gehende Musik-Großveranstaltung zu unterstreichen, hat man sich jetzt auf eine liebevoll zusammengestellte Vinyl-Serie mit Festivalkoryphäen geeinigt: Den Auftakt liefert Ella Fitzgerald, die im Juli 1979 eins ihrer umjubelten Konzerte gab. Weiter geht´s dann Zug um Zug zunächst mit Jazz-Größen wie Dizzy Gillespie, Ray Charles, Dexter Gordon undundund – wer noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, dürfte hier fündig werden!

Fiddler´s Green: THE GREEN MACHINE (VÖ: 29.12)
Das am schnellsten wirksame Mittel bei mieser Laune und Katatonie: Tickets für ein Livekonzert oder ein neues Album der Fiddler´s Green! Wetten, dass es dieser Independent Speedfolk-Truppe aus dem fränkischen Städtchen Erlangen mit ihrer einzigartigen Vollgas-Party-Mucke in Nullkommanichts gelingt, selbst schwerblütige Melancholiker zum lauthals mit-Gröhlen der Refrains zu bringen? Seit ihrer Gründung anno 1990 steht die Sechser-Formation für ihre ganz eigene musikalische Kunstform, die sie inzwischen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht hat. Da wird zum einen unter Beweis gestellt, wie modern sich zeitlose Klassiker interpretieren lassen, kreieren Fiddler´s Green zum anderen eine einzigartige musikalische Mischung aus Folk, Ska, Punk, Reggae und Rock – schlichtweg mitreißend!

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