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MoX Soundcheck KW1405.04.2023











Texte: Horst E. Wegener

[font=Univers]Skalinka: BEYOND BARS (VÖ: 31.3.)[/font][font=Univers] [/font]
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[font=Univers]Die acht-Mann-Truppe um die E-Bass-zupfende Sängerin Clara Oster muss man der Region wohl nicht groß vorstellen: Hervorgegangen aus einer 2005 in Oldenburg gegründeten kleineren Ska-affinen Reggae-Combo, erweiterte sich die Crossover-begeisterte Truppe ab 2007 musikalisch und personell bis zur Neuner-Besekzung, der 2009 der Creole Weltmusikpreis Bremen/Niedersachsen zuerkannt wurde. Spätestens ab da ging es für Skalinka rasant aufwärts – beginnend mit der Debütscheibe „Compulsivo“ (´11) oder Kooperationen mit der Kammersinfonie Oldenburg (´13 und ´16) und einem musikalischen Cocktail, der von Reggae über Ska, Swing, Indie-Pop hin zu Balkan-Brass immerzu Wert aufs rauschhafte Vergnügen für die Zuhörer legt. Auch fürs jetzt vorliegende dritte Album gilt: Verführt zum Tanzen.


[font=Univers]Bony Macaroni: THE BIG BUCKS (VÖ: 31.3.)[/font][font=Univers] [/font]

Man hört der Truppe um Gitarrist, Sänger und Komponist Stefan „Bony“ Bonestroo die niederländische Herkunft kein bisschen an – was möglicherweise daher rührt, dass Frontmann Bonestroo so um das Jahr 2020 herum in den USA gelebt und gejobbt hat. Jedenfalls plündert die Vierer-Combo für ihren Debüt-Longplayer „The big Bucks“ exzessiv alles, was einem an Pop-Punk- und Emo-Elementen aus den Staaten verwertbar erscheint, verarbeitet man diesen Sound und peppt ihn mit Alltagsgeschichtchen auf, in denen gebeutelte Existenzen Missstände beklagen. Wohl niemand, der angesichts des kapitalismus-kritisch angelegten Konzeptalbums auf mitunter selbstironisch durchdachte Texte getippt hätte. Dennoch kommt das Ergebnis nicht allzu verkopft rüber, punktet im Fall des Songs „Marissa“ sogar mit einem unverschämt poppigen Ohrwurm-Refrain.


Lucy Kruger & The Lost Boys: HEAVING (VÖ: 7.4.)


Nachdem die in Südafrika geborene Wahl-Berlinerin Lucy Kruger ihrem langjährigen Ambient-Noise-Musikprojekt Medicine Boy Adieu gesagt hatte, fühlte sie sich von einer Begegnung mit der Amsterdamer Gitarristin Lui Mottes zur Gründung der Lost Boys Band ermutigt. Gemeinsam ersann man die sogenannte „Tapes“-Trilogie, die den Hörern Einblicke in musikalische Welten eröffnet, in denen es um Kontrollverlust jeglicher Art geht. Diesem atmosphärisch intensiven Klang-Cocktail aus Trip-Hop und Indie-Pop, dessen Lyrics größtenteils um Verlangen, Verlust, Angst vor dem Tod und Einsamkeit kreisen, fühlt sich auch „Heaving“ verpflichtet.



Wolves of Saturn: THE DESERT ECHO AND THE PEYOTE DELUSION (VÖ: 31.3.)


Nachdem sich einige Musiker der auseinandergehenden Dresdner Stoner-Combo Electric Acid zum Desertrock-Trio Wolves of Saturn zusammenschließen mochten, nahmen sie angesichts der hochköchelnden Pandemie Reißaus und zogen sich in einen seit dem Zweiten Weltkrieg existierenden Bunker außerhalb der Stadt zurück. Die Stille vor Ort empfand das Trio als inspirierend – anno 2021 veröffentlichten Wolves ihre drei-Tracks-EP „Bunker Tapes Part I“, der jetzt der um weitere drei Songs ergänzte Debüt-Longplayer „The Desert Echo and the Peyote Delusion“ nachfolgt. Zwei der insgesamt sechs Tracks entpuppen sich als Zehnminüter – eine heutzutage unübliche Überlänge, die aber angesichts ihrer psychedelisch-rauschhaften Qualitäten zwingend erscheint.


Thomas Bangalter: MYTHOLOGIES (VÖ: 7.4.)


Thomas Bangalter könnte man kennen als die eine Hälfte des legendären Elektronik-Duos Daft Punk, das 2021 auseinanderging. Neben Chartrennern wie „Around the World“ sowie Megahits wie „One more Time“ oder „Get Lucky“, die den in Paris geborenen Sohn eines Komponisten weltweit bekannt machten, lieferte er gelegentlich auch Skandalfilmen wie „Irreversibel“ oder „Enter the Void“ die Soundtracks zu. Ein Arbeitsbereich, auf den der mittlerweile in LA lebende Bangalter im Mekka der Kinoindustrie problemlos aufsatteln könnte. Fürs erste ließ er sich aber lieber Orchestersuite „Mythologies“ einfallen. Die Musikalität, die den Mix aus Elektronik, sinfonischen Klängen und Minimal Music befeuert, dürfte auch Couchpotatoes verzaubern.
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