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MoX Bandporträt: Oldenburger Band Chasing Mary12.10.2021



Mit ihren bisherigen Projekten haben sich die Vollblut- und Profimusiker zwar schon eine Menge Freunde machen können, aber entweder waren die ohnehin nur auf ein jährlich einmaliges Event beschränkt (Charizma Soul in der Kulturetage) oder mit einem etwas unglücklichen Namen versehen: „Das ‘Hugh Roger Lewis Project’ leitete sich aus meinen Vornamen Hauke Rüdiger Ludwig ab und die Idee war eigentlich, dass ich als Songwriter mit verschiedenen Sängern arbeite. Aber diesen Bandnamen konnte sich ja keiner merken!“, stellte Pianist, Saxofonist und Gitarrist Hauke Quaer irgendwann resigniert fest. Entsprechend kamen trotz ausverkaufter Konzerte im Amadeus und in der Flänzburch die Verkäufe der ersten CD wiederholt ins Stocken. Also nutzte die Band die Corona-Pause für eine Zäsur. Das Quartett, das neben Quaer aus den beiden Instrumentalisten Karsten Fernau (Bass) und Sebastian Vogt (Schlagzeug) besteht, beide professionelle Musiker, die in diversen Studio- und Live-Projekten in Oldenburg und Bremen aktiv sind, rückten ihre Sängerin in den Mittelpunkt. „Ich hatte auch irgendwann verstanden, dass meine Hauptprotagonistin unsere Frontfrau Marie Franka Zielinski ist, das sollte durch den neuen Namen unterstrichen werden“ erklärt Quaer die wichtigste Änderung. Deren Soul-Röhre umspannt nämlich nicht nur drei Oktaven, sondern hat so viel Volumen und Power, dass sie trotz aller Professionalität in der Band das unbestrittene Zentrum darstellt. Zudem wurde auch der musikalische Kurs korrigiert.
Rund 5 Jahre lang ging es bis dahin um eine Kombination aus Alt und Neu, aus 60s und 70s-Soul und Rock auf der einen und Diskobeats auf der anderen Seite. Eine Mischung, mit der Quaer zuletzt immer weniger anfangen konnte. „Letztlich geht es ja um die Musik, die wir selbst am liebsten hören und hinter der wir zu 100% stehen“, erläutert der gebürtige Pfälzer, der für sein Musikstudium ursprünglich nur vorübergehend nach Oldenburg gekommen war. Mittlerweile will er gar nicht wieder gehen. Beschäftigt als freischaffender Musiker an der Musikschule genießt er es, die musikalischen Fortschritte seiner Schüler zu beobachten und zu begleiten. Nebenbei spielt er vereinzelt auf festlichen Anlässen, „aber es ist so wichtig, das man nicht nur Musik für Geld macht, sondern auch mindestens ein Projekt hat, dem seine ganze Leidenschaft gilt“, erzählt der Bandleader, der die meisten Songs schreibt und das künstlerische Heft in der Hand hält. „Aber das gilt für alle vier von uns, und das macht dieses Bandprojekt so befriedigend für uns.“ Und weil die modernen Elemente irgendwie einen Störfaktor darstellten, wurden sie unter der neuen Flagge gestrichen. „Dadurch haben wir mehr roten Faden in der Musik“, ist er sich sicher.  Derzeit sind die Vier im Oldenburger Cubetribe Studio, um neue Songs aufzunehmen, aber einen Nachfolger für das bislang einzige Album wird es vorerst nicht geben. Statt einer ganzen CD plant die Band die monatliche Veröffentlichung eines neuen Songs auf Spotify und möchte u.a. durch Konzerte den neuen Namen bekannt machen. „Damals habe ich eine ganze Menge Geld investiert und gehofft“, blickt er auf die Anfänge der Band zurück. „Heute sehen wir das alles viel entspannter. Wir freuen uns tierisch auf unseren ersten Auftritt seit langem und gehen dann Schritt für Schritt weiter. Und wenn wir sehen, dass das Interesse da ist, können wir immer noch ein Album machen.“
                                Text und Foto: Ralf Koch                                                                                        

Live: Am Samstag, 16. Oktober, Jahnhalle, Nordenham

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