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Buch-Tipps

Vier Bücher nicht nur für den Urlaub28.07.2020









Nora Gantenbrink:
„Dad“
Rowohlt, 20,- €
Ihr Vater ist seit über zehn Jahren tot. Aber die Gedanken an ihn verblassen nicht, wie sie es eigentlich erwartet hatte. Also wird es irgendwann doch Zeit, sich mit ihm und seinem Leben auseinanderzusetzen. So nimmt sich die Autorin ein Notizbuch und schreibt vorne drauf: „DAD“. Das ist der Anfang eines toll geschriebenen Romans über einen Hippie-Vater und dessen Tochter auf der Suche nach seinen Wurzeln. Ein Roadtrip durch Deutschland, Asien und die Staaten des Maghreb. Überall begegnen ihr alte Freunde ihres Vaters. Das macht die Sache irgendwie berührend. Und Regeln brechen, vom nächtlichen Schwimmbadeinbruch über wechselnde Liebesbeziehungen bis zum exzessiven Drogenkonsum, das konnte ihr Vater hervorragend.

 
Bruno P. Kremer, Klaus Richarz:
„Tiere in meinem Garten“
Haupt-Verlag, 29,90 €
Auf den Feldern passiert ja leider nicht mehr viel. Bei aller Überdüngung und dem üppigen Chemie-Cocktail der industriellen Landwirtschaft bleibt für Kräuter, Tiere und Insekten kein Lebensraum mehr übrig. Im eigenen Garten aber hat man es schließlich selbst in der Hand. Hier können Nischen und wertvolle Lebensräume entstehen, Lebensräume für Bienen, Käfer, Igel und Vögel. Ein Tierparadies und ein wichtiger Schritt gegen das Sterben der Arten. Das vorliegende Buch bietet alle Informationen, die man dafür braucht. Zwischen Blumen, Totholzecken, Brennnesseln, Steinhaufen und kleinen Tonnen oder Wasserflächen werden sich schnell Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Reptilien ansiedeln. Und die schönen Fotos im Buch zeigen, was man nach einiger Zeit erwarten darf, wenn man sich in eine ruhige Laube oder einen schönen Strandkorb zurückzieht und ‚beobachtet‘.

Martin Walker:
„Connaisseur“
Diogenes, 24,- €
Ein neuer, sonnendurchfluteter Roman über Bruno, Polizist in einem kleinen Ort im französischen Périgord. Es ist, auch bei diesem zwölften Roman von Martin Walker mit der Bruno-Figur, ein Buch, das zwischen Lebenslust, Koch- und Weingenüssen Frankreichs und knallharten Polizeifakten hin- und herspringt. Zwischen weltweiten Geheimdienstinteressen und einem Mord kommt da manchmal, wie aus dem Nichts, ein leckeres Entenkonfit oder ein frisches Rührei mit Trüffeln dazwischen. Denn in einem Roman über eine der schönsten und geschichtsträchtigsten Regionen unseres Nachbarlandes darf und soll die Gewalt nur am Rande eine Rolle spielen.
So kommen die Leser bei diesem spannenden Roman wieder einmal nicht nur polizeitaktisch sondern auch kulturell, es geht um umfangreiche Gemäldesammlungen und kulinarisch voll auf ihre Kosten.

Helena Janeczek:
„Das Mädchen mit der Leica“
Berlin-Verlag, 22,- €
Gerda Taro war eine rebellische, überaus hübsche und mutige Fotopionierin, eine der ersten Kriegsfotografinnen auf der Welt. Die überzeugte Sozialistin kam aus Deutschland und floh vor den Nazis als junge Frau nach Paris. Dort lernte sie Robert Capa kennen, ebenfalls ein ärmlicher jüdischer Flüchtling. Die beiden verliebten sich und dokumentierten und fotografierten den Spanischen Bürgerkrieg. Gerda Taro überlebte diesen Einsatz nicht. Als 2007 in New York ein alter Koffer mit vielen ihrer Negative aufgefunden und geöffnet wurde, entwickelte die Autorin ihren preisgekrönten Roman über diese bemerkenswerte Frau. In Italien war das Buch ein literarischer Bestseller. den!“                                                            
                                                           
von Joachim Mittelstaedt

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