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MoX Veranstaltungsjournal:
Die Feiglinge“ von Josef Škvorecký
Vorgestellt von Michael Deblitz, Inhaber der Buchhandlung „Die Buchstabei“17.04.2019



Text und Foto: Dana Hubrich

Trotz der Wirren des Krieges verlief das Leben der Städter bisher sehr behütet und glich einer heilen Welt. Von einem Bombardement blieben sie zudem auch verschont. Jene Tage werden aus der Perspektive des jungen Danny geschildert, dessen Gedanken oftmals um die Liebe und seine angebeteten Frauen kreisen. Um ihn formiert sich eine Gruppe von Altersgenossen, die alle davon träumen, die kriegsbedingten Versäumnisse nachzuholen. Sie streben danach, endlich eine Ausbildung oder ein Studium beginnen und womöglich in eine andere Stadt ziehen zu können. Währenddessen spielt die Liebe zur Musik eine wichtige Rolle, insbesondere für Danny: Gemeinsam frönen sie dem Jazz. Aus der Perspektive von Danny erfahren wir auch von den Ereignissen, die sich in seinem Heimatort abspielen: Die Deutschen befinden sich  noch in der Stadt, gleichzeitig sind die Tschechen schon sehr begierig darauf, was als Nächstes passieren könnte. Alle spüren, dass das Kriegsende nicht mehr lange auf sich warten lässt und auch die Russen sind schon auf dem Vormarsch. Die tschechischen Bewohner werden selbstbewusster und wollen zur Tat schreiten, es kommt zu haarsträubenden Auseinandersetzungen mit den Deutschen und der junge Danny ist mittendrin. All das spielt sich zwischen den umstürzlerischen Gedanken der linken Kommunisten und dem bürgerlichen, beinah weltfremden Milieu in der Stadt ab.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Michael Deblitz: Klassisch auf dem Papier. Meine Frau besitzt einen E-Book-Reader, ich hingegen habe keine Ahnung von so etwas. Auf das Buch bin ich folgendermaßen gestoßen: Ein guter Kunde empfahl mir das Buch, da es eines seiner Lieblingsbücher ist.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut an dem Buch gefallen?
Michael Deblitz: Das Schöne an dem Buch ist, dass nicht nur einfach die Handlung erzählt wird, sondern das auch grundlegende Gedanken zum Tragen kommen, im weitesten Sinne von ‚Was soll das Leben?‘ oder ‚Wie wird die Zukunft aussehen?‘ An sich ist der Erzählstil zuweilen sehr nüchtern, aber ab und an beginnt der Protagonist zu philosophieren. Somit finden wir vielfältige Themen in der Geschichte vor. Ebenso werden wir mit der Realität des Todes konfrontiert, beispielsweise stirbt ein junger Mann. All das schildert der Autor auf sehr einfühlsame Weise. Auch die Liebe und das Begehren spielen eine wichtige Rolle. Alles in allem bietet der Roman eine sehr geballte und spannende Ladung, deren Inhalt man nur schwer auf einen Punkt bringen kann.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Michael Deblitz: Im Prinzip würde ich es allen Menschen empfehlen, so ab 16 Jahren bis in das hohe Alter hinein. Wer sich sowohl für Geschichte interessiert als auch gerne über das Leben sinniert mag an diesem Buch Gefallen finden.
MoX: Was wissen Sie über den Autor?
Michael Deblitz: Der Schriftsteller Josef Škvorecký wurde 1924 in der damaligen Tschechoslowakei geboren und starb 2012 in Kanada. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war er auch noch Verleger, Übersetzer und Dozent an einer Universität in Toronto.

Info
„Die Feiglinge“
von Josef Škvorecký
Perlentaucher
25,46 EUR

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