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Wie im Traum09.07.2020



Text : Martina Burandt

Mit William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ eröffnet die Bremer Shakespeare Company ihr 25.Open Air Theaterfestival „Shakespeare im Park“ sowie den 1. Bremer Kultursommer „sommer-summarum“.

„Dies Spiel von Torheit und Verrücktheit, das nicht mehr hergibt als ein Traum, Verehrte, tadelt nicht.“ Mit Sätzen aus dem Schlussmonolog des Stücks führt der Puck das Publikum im Bremer Bürgerpark bereits zu Anfang ins Geschehen ein und übernimmt in einer Doppelrolle zusätzlich den Part des Erzählers, der auch im Weiteren durch das Stück führt. Überall da kann er erklären und zusammenfassen, wo die fünf Akte lange Vorlage um zwei verwickelte Liebesgeschichten, Hochzeitsvorbereitungen, einen verzauberten Wald und einen Puck, der mit einem Zauber alles durcheinanderbringt, Corona bedingt gekürzt werden musste. Und schon stolpern die Shakespeare`schen Handwerker auf die Bühne. Tölpelhaft, ausgestattet mit Dialekten von der Schweiz bis Berlin, kalauern sie sich durch ihre Theaterprobe. Arbeiter Zettel kann sich vor Spieleifer kaum zurückhalten, sodass seine Mitspieler gar eine neue Theaterästhetik fürchten. Die gibt es aber in unserer „neuen Realität“ wirklich. Denn dieser Sommernachtstraum findet, wie alle anderen Veranstaltungen des Festivals, unter den geltenden Abstandsregeln der Corona-Pandemie statt und sie sind nie länger als rund 45 Minuten. So konzentriert man sich vor allem auf den  wirren Liebeswahn und auf die derb-lustigen Handwerkerszenen. Das Publikum amüsiert sich und es macht sich eine beglückte Stimmung breit. Es ist die erste Vorstellung vom diesjährigen Festival aber es ist auch die erste Vorstellung der Company nach dem Lock down im vergangenen März. Lange sah es so aus, als müsste „Shakespeare im Park“ ausgerechnet zum 25jährigen Jubiläum ausfallen. Doch mit der Entspannung der Infektionslage, ist  nun Open Air Theater möglich.Für alle Beteiligten ist die Situation ungewöhnlich und natürlich gibt die komprimierte Inszenierung nicht alle Facetten der Komödie wieder. Aber die Freude, der Spaß, wieder vor Publikum spielen zu können, überstrahlt alles. Am Ende bedankt sich das Ensemble bei den Zuschauer*innen und gesteht, wie froh alle sind, wieder in echtem Kontakt zu sein und spricht damit wohl allen auf der Melcherswiese aus der Seele. Das Theater ist zurück!Doch mit dem Theater ist noch weitaus mehr aus der Bremer Kultur zurückgekommen. Auf Initiative von Renate Heitmann von der Company hat sich ein Teil der Kulturszene mit zahlreichen Veranstaltungen aus den Bereichen Theater, Tanz, Musik, Literatur und Performance in dem, das Festival umfassenden Bremer Kultursommer „sommer-summarum“ zusammengetan.So heißt es jetzt von Juli bis Ende August in Bremen nicht nur Sonne tanken. Tankt Kultur, solange sie im Freien stattfinden kann. Unterstützt die Künste, damit sie die Pandemie überleben und spürt, wie gut es tut, sie wieder in Gemeinschaft zu erleben. Das ist ein Traum!
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