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Es braucht eben auch Leute, die anpacken28.05.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

Bei so einem Großevent, bei dem gern mal über 10.000 Menschen zusammenkommen, braucht es viele helfende Hände, um für einen glatten Ablauf und Sicherheit aller Teilnehmenden zu sorgen. Dazu gehören jene, die sich um die Planung und Organisation im Vorfeld kümmern, sich mit IT-Administration auskennen oder Lust auf Social Media haben und natürlich braucht es auch Engagierte am Tag selbst, die die Künstler*innen und die teilnehmenden Gruppen betreuen und während der Laufdemo selbst als Ordner*innen einen guten Überblick über das Geschehen behalten. Im Gespräch berichtet Andreas Gerbrand, Vorstand des CSD-Nordwest e.V., dass das Team zwischenzeitig nur aus 6-8 Personen bestand, nach einem ersten Hilfeaufruf auf ihrer Homepage seien aber bereits fünf neue Mitglieder in den Verein eingetreten. Ob das genügt, um auch die 31. Ausgabe des CSD sicher planen zu können, ist allerdings noch ungewiss. „Die Situation sieht also schon besser aus, als anfänglich dargestellt, aber wir bleiben bei der Aussage, dass der CSD 2025 noch nicht in trockenen Tüchern ist. Oft sind Menschen im ersten Moment motiviert mitzumachen und merken dann doch, dass sie sich übernommen haben.“, so Gerbrand. Etwas verwundert ist er auch darüber, dass das Team wieder sehr eintönig aussieht: „Wir haben hier die bunteste Veranstaltung im Jahr und auf dem Teamfoto sind wieder nur alte weiße Männer zu sehen.“, stellt er fest. Aber er nimmt es auch der jungen Generation, die das queere Leben auf Social media und Co. ja so sichtbar wie noch nie gestalten, auch nicht krumm, dass sie sich vielleicht noch nicht ehrenamtlich engagieren, denn er selbst wisse, wie voll so ein Kalender zwischen Prüfungen, Abschlüssen und Arbeit sein kann: „Vielleicht ist es auch abschreckend, wenn junge Leute in unsere Sitzung kommen und dann direkt mit solchen Erwachsenenthemen konfrontiert werden, denn wir sind schon sehr geschäftsmäßig unterwegs.“
Und eines darf man dabei nicht vergessen, der CSD ist nicht nur ein buntes, rauschendes Fest, sondern nach wie vor eine politische Veranstaltung. Mit dem immer weiter voranschreitenden Drift nach rechts gibt es auch neue Bedrohungen für die queere Community. Ultra-konservative Stimmen werden lauter, neue Konflikte entfachen. Deshalb ist das Motto der 30. Ausgabe des CSD „Auf die Barrikaden für queere Menschenrechte!“. Damit einher geht die Forderung, endlich Artikel drei zu erweitern, nur um ein paar kleine Worte die eine große Wirkung haben. Im dritten Punkt von Artikel 3 heißt es: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ – gefordert wird die Ergänzung der Merkmale „sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität“. Passend, in dem Jahr, in dem das deutsche Grundgesetz 75-jähriges Bestehen feiert.

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