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Woodstock zum Leben erwecken
Nobody’s Child aus Oldenburg14.08.2019



Auch  wenn inzwischen 50 Jahre vergangen sind, seit dem sich am 15. August 32 Bands und 400.000 ZuschauerInnen zum ersten Woodstock Festival trafen, hat die Legende nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Musikalisch und kulturell beeinflusst Woodstock nach wie vor zahlreiche MusikerInnen auf der ganzen Welt. Die Oldenburger Band Nobody’s Child hat sich ebenfalls dem Geist von Woodstock verschrieben.
Es waren vor allem zwei Gründe, die zur Entstehung der Band Nobody’s Child beitrugen: Einmal die Liebe der fünf Musiker zur Musik der Woodstock Epoche und der Wunsch, diese Musik beim „Woodstock Lebt“ Festival in Hatten aufzutreten. „Das Ganze ist auf meinem und Nils Mist gewachsen. Wir hatten bereits vor zwei Jahren auf dem Woodstock Festival in Hatten gespielt und wollten dies nun zum 50. Jubiläum wiederholen“, beschreibt Gitarrist Dirk die Idee hinter Nobody’s Child. Nach dem letzten Auftritt vor zwei Jahren, löste sich die damalige Formation der Musiker auf, nun sollte ein neues Projekt her: „Wir haben uns dann nach anderen Musikern umgesehen und ich habe immer gedacht, dass Joe eigentlich der perfekte Sänger für unsere Musik wäre.“ Mit Joe spielte Dirk schon Anfang der 90er Jahre in einer Bluesband, schon damals hatten sie sich der authentischen handgemachten Musik zugewandt, für die Bands wie Deep Purple oder Uriah Heep bekannt waren und es noch heute sind. Über Joe kam Bassist Hergen mit in die Band und über eine Anzeige kommt Schlagzuger Marc in die Gruppe. „Die Chemie stimmte dann auch von Beginn an, es ging ganz fix ab“, erinnert sich Nils. In relativ kurzer Zeit wuchs die Band sogar quasi um 25 Mitglieder an, denn Keyboarder Nils stellte den Kontakt zu den Vierteltönen her, einem Chor aus Donnerschwee, der die Band nun begleitet. „Das war dann eine Herausforderung, denn wir sind sehr laut und der Chor eher leise, und jetzt funktioniert das aber sehr gut.“
Das Set der Band besteht neben zwei eigenen Stücken vor allem aus Liedern, die mit Woodstock assoziiert werden. „Wir haben uns einfach überlegt, was würden die Leute gerne hören und was wollen wir gerne spielen“, so Dirk. „Vielleicht auch, was die Zuschauer gerne in Woodstock gehört hätten“, ergänzt Joe. Die Mitglieder schrieben zunächst ihre Favoriten auf eine Liste und schnell einigte man sich auf Songs wie „The Letter“ von Joe Cocker, „Black Knight“ von Deep Purple und natürlich unvermeidlich sind auch The Who und Jimi Hendrix. Warum zieht es die Band dabei immer wieder zu den Klassikern der 60er und 70er Jahre hin? „Alte Musik ist eigentlich faszinierend, da hier noch wirklich Musik drin steckt. Alles ist handgemacht und Dirk und ich haben uns über den Blues und den Rock’n’Roll kennengelernt und hier ist unsere musikalische Heimat“, erklärt Joe. „Mich reizen an dieser Musik vor allem die unterschiedlichen Stile, damals waren die Schlagzeuger viel vom Jazz beeinflusst und das ist etwas, was es heute eher wenig gibt“, ergänzt Marc. Natürlich will die Band die Stücke nicht einfach nachspielen: „Wir halten uns schon an die Vorlagen, aber nicht Ton für Ton. Es soll unsere eigene Interpretation sein“, so Nils.
Um sich auf den Auftritt in Hatten vorzubereiten, spielten Nobody’s Child bereits zwei Konzerte, einmal auf dem Boumdoudoum Benefizkonzert im Neuen Gymnasium und einen weiteren Auftritt im Cadillac. Wenn am 17. August der Auftritt in Hatten absolviert ist, wird die Zukunft der Band erstmal noch in der Schwebe stehen. Wobei die Stimmung in der Gruppe eher für ein Fortbestehen spricht. „Ich glaube, dass wir weiter machen und dann auch mehr eigene Stücke mit reinnehmen werden“, so Bassist Hergen. „Geht es weiter, dann müssten wir uns auch nicht mehr auf die Woodstock Schiene beschränken, sondern könnten uns mehr öffnen“, ergänzt Dirk. Bis dahin heißt es erstmal: Gucken wir mal...
 
Text und Foto: Christoph Kienemann

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