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Wochenzeitung DIABOLO:
Die Poesie der Liebe19.12.2018
Text | Horst E. Wegener
Nach dem Tod des Literaturstars Victor Adelman (Bedos) rekapituliert dessen Witwe Sarah (Tillier) im Gespräch mit einem Biografen Stationen ihrer gemeinsamen langjährigen Liebe.
Los geht es 1971: Da hat die Erzählerin ihren späteren Ehemann in einem Pariser Club kennengelernt. Obwohl es zwischen ihm und ihr umgehend funkt, kann sich der zu jener Zeit noch unbekannte und erfolglose Victor eine Bindung mitnichten vorstellen. Man verliert sich aus den Augen, läuft sich irgendwann dann doch wieder übern Weg. Jetzt wird geheiratet, bekommen Sarah und Victor Kinder, köcheln Eifersüchteleien hoch, fährt er schriftstellerischen Ruhm ein. In Sarahs Erinnerung nehmen vor allem jene Phasen ihrer durch fortwährende Tiefen geprägten Ehe breiten Raum ein, da sie die Zeiten, in denen man einfach nur frisch verliebt und glücklich war rückblickend als „langweilig“ abtut. Bis ins Jahr 2003 baut Filmer Nicolas Bedos, zugleich als Victor mit von der Partie, an seinem Erinnerungsreigen. Wo beispielsweise Francois Ozons eigenwillig inszenierte Beziehungschronik „5 x 2 – Fünf mal zwei“ einst aufs Rückwärts-erzählen setzte, bleibt Bedos konventionell. Dank seiner stets glaubwürdig agierenden Darstellerriege und den stimmigen Sets überzeugt „Die Poesie der Liebe“ nichtsdestotrotz als sehenswertes Mainstreamkino. Unterhaltsam-gediegen.
Die Poesie der Liebe
Frankreich/ Belgien ´17: Von und mit Nicolas Bedos, D: Doria Tillier, Denis Podalydès, Antoine Gouy, Christiane Millet, Pierre Arditi.
Wertung: ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸
Casablanca: ab Do. 20.12.