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Flatrate für den Bus: SPD will Augsburger Modell in Oldenburg prüfen16.01.2020

Flatrate für den Bus: SPD will Augsburger Modell in Oldenburg prüfen

Text und foto | Christoph Kienemann

Augsburg hat sich zu einer radikalen Reform seines Preissystems im ÖPNV entschlossen. Anstatt zwischen Einzel- und Monatskarten zu wählen, können alle Bürger*innen nun eine „Mobil-Flat“ in Anspruch nehmen, so sie denn wollen. Die Kund*innen sollen im gesamten Stadtgebiet alle Elemente des ÖPNVs zu einem festen Preis nutzen können: Busse, Straßenbahnen, Carsharing und Leihräder. Ziel des Betreibers ist es, die Menschen zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen und damit weniger Autos in der Stadt zu haben. Damit nimmt Augsburg in der Bundesrepublik eine Vorreiterrolle ein. In einer Testphase lotete die Stadt zunächst die Ausgestaltung der Angebote aus. Aktuell gibt es eine kleine Flat für 79 € im Monat und eine große Flat für 109 € im Monat. Bei Letzterer sind Carsharing-Angebote in größerem Umfang im Preis enthalten. Im großen Paket kann man bis zu 30 Stunden und ohne Kilometerbegrenzung  Carsharing-Autos nutzen, im kleinen Paket sind es bis zu 15 Stunden oder einer Strecke von bis zu 150 Kilometern. In Zukunft soll das Angebot sogar noch erweitert werden. Dann können womöglich die Busse in einer City-Zone kostenfrei genutzt werden. Aktuell bestehen bereits 25.000 Abos für Bus und Bahn.
Die SPD-Fraktion im Oldenburger Stadtrat könnte sich das Augsburger Modell auch in Oldenburg vorstellen und hat daher für die nächste Sitzung des Verkehrsausschusses einen Antrag zur Prüfung des Modells gestellt. Geprüft werden soll auch, ob der Busverkehr innerhalb des Oldenburger Autobahnringes kostenlos genutzt werden könnte. „Wenn die gewünschte Wirkung dieser Maßnahme dazu führt, dass mehr ÖPNV genutzt und die Innenstadt deutlich vom PKW-Verkehr entlastet wird, dann ist auch die Steuerung der Verkehrsströme im Rahmen eines Verkehrsstrategiekonzeptes entsprechend anzupassen“, erklärte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Renke Meerbothe. Die SPD erhofft sich durch eine solche Maßnahme die Reduktion des Pkw-Verkehrs in der Innenstadt, insbesondere des Parksuchverkehrs und damit eine geringe Umweltbelastung für den Innenstadtbereich. Meerbothe sprach sich zudem dafür aus, die Prüfung mit einem Praxistest zu begleiten, beispielsweise an einem verkaufsoffenen Sonntag.
Augsburg hatte bei der Einführung seiner Flatrate jedoch einen entscheidenden Vorteil. Die Stadtwerke boten bereits zuvor Nahverkehr, Carsharing und Leih-Fahrräder aus einer Hand an. In Oldenburg bietet die Stadt nur den Busverkehr an.

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