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Augen nach Myanmar28.08.2024



Text: Thea Drexhage Foto: Veranstalter

Von dort an verbringen sie die Zeit, die ihnen bleibt, miteinander und und verlieben sich letztendlich. Schon 2021 konnten Filmemacher Na Gyi und die Schauspielerinnen Paing Phyo Thu und Eaindra Kyaw Zin, die bei jener Ausgabe des Filmfests auch den Seymour Cassel Award gewann, nicht zur Weltpremiere nach Oldenburg kommen, denn in damals ereignete sich ebenfalls der Militärputsch in Myanmar. Die kurze Darstellung von Homosexualität sowie die offenen Widerstands-äußerungen der Schauspielerinnen brachte sie in Gefahr. Allein 2021 wurden in Myanmar 8000 Menschen verhaftet und über 1100 Menschen durch Sicherheitskräfte getötet. Bis 2022 wurden mehrere Hundert Inhaftierte zu Tode gefoltert. Für Paing Phyo Thu und ihren Ehemann Na Gyi wurde noch im ersten Jahr des Militärputsches ein Haftbefehl ausgesprochen, weshalb sie seitdem versteckt im Exil leben und die Organisation The Artist Shelter gründeten, mit der sie politisch verfolgten Künstler*innen aus Myanmar helfen. Schauspielkollegin Eaindra Kyaw Zin sowie ihr Ehemann wurden im April 2021 in ihrem Zuhause festgenommen und verbrachten 11 Monate in Haft bevor sie mit anderen Schauspielern begnadigt wurden, um sich am kulturellen Wideraufbau Myanmars zu beteiligen. Es sind Geschichten und Schicksale, die in der westlichen Welt nur wenig Aufmerksamkeit bekommen, weshalb sich das Filmfest-Team entschied, mit dem Tribute den Fokus zurück auf Myanmar zu legen. Im Rahmen dessen wird neben What Happened To The Wolf? auch der erste gemeinsame Spielfilm „Mi“ von Na Gyi und Paing Phyo Thu gezeigt, welcher in Myanmar große mediale Beachtung erlangte, ebenso wie die drei Kurzfilme Guilt, Our Turn und My Lost Nation. Lange gab es die Hoffnung, dass die beiden es schaffen würden, dafür nach Oldenburg einzureisen, doch die nötigen Papiere konnten in ihrer Situation nicht beschafft werden. Der Eintritt zu den Vorführungen der Kurzfilme wird gratis sein, dennoch wird es die Möglichkeit geben, für The Artist Shelter zu spenden.

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