LzOLzO
OLDENBURG
Donnerstag

14

November

Foto:
Gärten in der Innenstadt

Hier geht es zu den aktuellen Ausgaben

Suche:

direkte Antwort ohne Umwege!

Kleinanzeigen

Aktuelles

Mehr Sinn für das, was da ist24.12.2022



Text und Foto: Thea Drexhage
Dadurch ist es ihr gelungen, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, ein Lebensmodell, von dem viele Menschen nur träumen können. „Das Leben ist meine Arbeit. Von ihr abzulenken, brauche ich mich nicht, für mich ist das hier das Optimum.“, schwärmt sie. Der Weg in diese kleine Oase in Oldenburg hingegen war recht lang. Nach dem Abitur wusste Johanna Hummel gar nicht so recht, welchen Weg sie beruflich einschlagen wollte. Auf den Rat ihrer Mutter schnupperte sie ins Hotelfachgewerbe und begann auch noch eine Ausbildung zur Gymnastiklehrerin, welche sie aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. „Daraufhin habe ich tief in mich hineingehört und überlegt, was ich wirklich gut kann und was mir leicht fällt und so traf ich die richtige Entscheidung.“, erklärt Hummel. In der Nähe von Fulda absolvierte sie schließlich eine Ausbildung zur Tischlerin und verbrachte danach ein halbes Jahr, wieder in einem ganz anderen Bereich, als Kinderspielleiterin auf Korsika. Was danach kommen sollte, ließ sie ganz spontan und frei auf sich zukommen. So fand sie in Kronberg am Taunus eine Tischlergesellenstelle mit dem Schwerpunkt Restauration. Mit einem kleinen Umweg über Hamburg, wo sie zusätzlich ihre Meisterprüfung ablegte, führte die Liebe bzw. die Familiengründung Johanna Hummel schließlich Ende der 90er Jahre nach Oldenburg, wo sie sich nun selbstständig verwirklichen konnte und dabei ihren Fokus weiterhin auf das Restaurieren alter Möbelstücke legt. „Das finde ich persönlich kreativer, weil manchmal Lösungen gesucht werden, die man nicht in einem Lehrbuch findet.“, so Johanna Hummel. Dabei begegnen ihr nun die verschiedensten Stücke aus den verschiedensten Epochen. Dazu gehören auch die verschiedensten Menschen mit ihren Geschichten. Besondere Freude an ihrem Job bringt ihr die Arbeit mit dem glänzenden Schellack. „Ich liebe Schellack-Polituren und ich mag die Tätigkeit so, weil sie etwas Kontemplatives hat. Es ist eine sehr gleichförmige Arbeit. Schellack ist eine Politur, die mit einem Polierballen aufgetragen wird, dieser besteht aus Watte umwikkelt mit einem Leinentuch. Damit wird der in Alkohol gelöste Schellack in kreisenden Bewegungen Schicht für Schicht aufgetragen, nachdem ich die Poren des Holzes mit Hilfe von Bimsmehl gefüllt habe. Besonders lange dauert das bei Mahagoni, Kirschholz ist da zum Beispiel dankbarer.“, erklärt die 55-Jährige. Dabei kann ein einzelner Stuhl schonmal 8 Stunden Arbeit bedeuten. Diese Akribie wissen ihre Kund*innen zu schätzen, so bemerkt Johanna Hummel einen Anstieg in Aufträgen. Das Bewusstsein der Menschen scheint zu wachsen. Lieber etwas Altes erhalten, statt etwas Neues anzuschaffen. Darauf setzt Johanna Hummel auch bei ihrer eigenen Einrichtung. So ist ihr gemütliches Haus gefüllt mit Möbelstücken und Dekorationen aus ganz verschiedenen Epochen und ganz verschiedenen Herkünften. Aber natürlich verbringt sie ihre Zeit nicht nur daheim, sondern trifft sich regelmäßig mit Biodanza-Gruppen. Das ist eine Form der Tanztherapie, in der es darum geht, sich in einer großen Gruppe auszutauschen und gemeinsam zu tanzen. Das kann bis zu 2 Stunden dauern und hat als Ziel, mehr Genuss und Lebensfreude zu erfahren. Das Hineinhorchen in sich selbst und das Befassen mit der Psyche hat sie inspiriert, sich zusätzlich in diesem Bereich weiterzubilden.

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Um hier Kommentare abgeben zu können müssen Sie sich erst Anmelden!

Benutzername:     Passwort:    

Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben oder Sie sich registrieren wollen Klicken Sie bitte hier.


Sonderseiten
EXB Handwerk
MoX-DIABOLO Ratgeber