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MoX - Veranstaltungsjournal
Gestalten und dekorieren
Julia Korf, Raumausstatterin24.10.2018

<i>MoX - Veranstaltungsjournal</i><br />Gestalten und dekorieren<br />Julia Korf, Raumausstatterin

Umgeben von Gardinenstoffen, exquisit bezogenen Polstermöbeln und unzähligen Stoffkatalogen befindet sich Julia Korf an ihrem idealen Arbeitsplatz. Denn die schon früh ausgelebte Kreativität führte sie letztendlich zu der Ausbildung der Raumausstatterin. „Ich habe mich schon immer sehr kreativ ausgelebt, ob das nun mit Malen, Gestalten oder Dekorieren zu tun hatte.“ Neben ihren vorhandenen Nähkenntnissen brachte sie also das gewisse Gefühl für Farben- und Formenharmonien mit. Und das, was Julia Korf an ihrem Beruf der Raumausstatterin am meisten schätzt, ist die Vielfalt: „Dieser Beruf bietet durch das Erlernte sehr viel Abwechslung. Zudem ist man in seinen Tätigkeiten sehr kreativ zu Gange.“ Von der Kundenberatung bis zur Fertigung und Aufhängung der Produkte ist Julia Korf für alle Schritte eines Projektes verantwortlich. Doch keineswegs beschränkt sich ihr Tätigkeitsfeld auf die Arbeit mit Textilien. „In der Ausbildung des Raumausstatters werden viele Bereiche abgedeckt. Unter anderen erlernen wir die Handhabung und Fertigung von Wandbekleidung, Polstern, Bodenbelägen und Sonnenschutzanlagen.“ In der Oldenburger Fachschule für Raumausstatter und in einem Betrieb im Cloppenburger Raum erlernte Julia Korf alle nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten für ihren zukünftigen Beruf. Neben der Vermittlung von Theorie und Praxis, finden auch überbetriebliche Lehrgänge zu jedem Bereich statt. Zu einer Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich kommt es zum Einen in der Gesellenprüfung: „Man sucht sich ein Thema aus und bespricht das eventuell mit dem Lehrer oder dem Ausbilder. Damals musste ich bei meinem Gesellenstück einen Empfangsraum für eine Familie gestalten.“ Julia Korfs Spezialisierung erfolgte auf den Teilbereich der Gardinen: „Zwar musste ich mich auch um Polster, Bodenbelag und Wand kümmern, aber der Fokus lag auf den Gardinen, diese wurden von mir ausführlicher behandelt.“ Zum anderen legen sich die Raumausstatterbetriebe oftmals auf bestimmte Teilbereiche fest. Wie sich im Gespräch mit Julia Korf immer wieder herauskristallisiert, nimmt die Kundenberatung innerhalb ihres Berufsalltages einen hohen Stellenwert ein. Die dafür nötige Vorbereitung in der Ausbildung gestaltete sich etwas schwierig, wie sie sagt: „Erst durch die Erfahrung im Betrieb nach der Ausbildung habe ich gelernt, wie ich auf Kunden zugehen muss. Der Kundenkontakt an sich war in der Ausbildung weniger gegeben. Das ist aber auch immer betriebsabhängig.“  Wie Julia Korf verrät, sind sich viele Kunden nicht darüber bewusst, welche Möglichkeiten in Bezug auf Stoffe bestehen. „Viele Kunden kommen in den Laden und haben vielleicht erst mal nicht so eine klare Vorstellung davon, was sie überhaupt möchten. Somit kann ich den Kunden erst einmal nahe legen, was überhaupt machbar ist.“ Nach einer ausführlichen Beratung kann der Kunde die in der Vorauswahl getroffenen Stoffe mit nach Hause nehmen, um sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Diesen wird Julia Korf ebenso vornehmen. „Ich bespreche mit dem Kunden noch einmal die Stoffe, was also genau genäht werden soll oder darf, daraufhin rechne ich alles aus und erstelle einen Kostenvoranschlag. Dann geht das entsprechende Produkt in die Fertigung und anschließend zur Montage und zum Aufbau.“ An der Arbeit mit Textilien reizt Julia Korf insbesondere die Planphase: „Mir zu überlegen, welche Stoffe ich wie einsetzen kann, beispielsweise zwecks Lichtführung, bereitet mir einfach Spaß. Meiner Meinung nach, vermittelt ein Stoff am Fenster direkt ein anderes Wohngefühl. Eine Gardine steht für mich für ein bestimmtes Wohlbefinden. Durch diese wirkt der Raum viel gemütlicher und die Akustik ist auch eine andere.“ Man könnte meinen, dass Trends vieles in Sachen Farbgebung oder Raumgestaltung vorgeben, gerade im Hinblick der Dominanz bestimmter Möbelhäuser und deren Popularität. Doch Julia Korf beobachtet diesbezüglich etwas anderes: „Die Kunden sind sehr individuell. Manche mögen es farbenfroh, manche schlichter, andere bevorzugen wiederum Naturmaterialien wie Baumwolle und Leinen. Ich könnte bei den Kunden keinen konkreten Trend ausmachen, dem sie rigoros folgen.“  
Text und Foto: Dana Hubrich

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