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Tüfteln, Basteln, Ausprobieren25.02.2020



Für den jungen Informationselektroniker Tjark Frölje gibt es nicht DEN typischen Alltag. Jeder Tag ist anders. „In meinem Alltag findet sich eine Mischung aus vielen Tätigkeiten wieder. Aktuell beschäftige ich mich viel mit medientechnischen Installationen, wie sie beispielsweise in Konferenzräumen in Unternehmen vorzufinden sind. Dazu zählt der Aufbau von Beamer, Leinwand, Tontechnik und allem, was dazu gehört. Dann gibt es ab und zu mal eine Woche, wo ich quasi jeden Tag auf Kundendienst fahre und eine Satellitenschüssel aufbaue.“
Interessante Wendungen fanden aber auch in seinem beruflichen Werdegang statt. „Hätte man mir vor sieben Jahren gesagt, dass ich in der Fernsehtechnik arbeiten werde oder gar meinen Meister nach bestandener Gesellenprüfung anstrebe, hätte ich das lediglich ab gewunken.“ Tatsache ist, dass er nun bei der Firma Coldewey in Westerstede angestellt ist, die sich unter anderem auf Elektro-, Medien-, Netzwerk- und Kommunikationstechnik spezialisiert hat. Und hier sticht derTjark als Geselle heraus. Seit dem vergangenen Jahr ist er nicht nur deutscher Meister im Ausbildungsberuf des Informationselektronikers mit dem Schwerpunkt Geräte und Systeme. Er kann sich zudem mit dem Status quo des Punktbesten auf den 68. Deutschen Meisterschaften des E-Handwerks rühmen: Als Bester von insgesamt sieben Bundessiegern hat er mächtig für Furore gesorgt.
Während er im ersten Ausbildungsjahr noch im Beruf eines klassischen Radio- und Fernsehtechniker geschult wurde – so lautete der frühere Titel seines Ausbildungsberufes – so folgte in den darauffolgenden Jahren eine Einführung in die Medientechnik. „Zunächst spielte sich viel in den Privathaushalten der Kunden ab. Das bedeutete, Fernsehanlagen aufbauen oder anbringen, auf Dächer heraufgehen und Satellitenschüsseln installieren. Später ging es mit der Medientechnik weiter und eben die bildet momentan meinen Schwerpunkt.“ An dieser Stelle erwähnt der Geselle die anlaufende Neuerung, bei der viele Schulen auf Schultafelsysteme umrüsten. So auch in Oldenburg. Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Gerade der Medientechnikbereich hat es Tjark Frölje sehr angetan. „Das ist eben etwas, wo ich mich gut hineinfinden kann. Wenn ich mich mit etwas intensiv beschäftige, dann packt mich der Ehrgeiz und ich kann nicht damit aufhören, gerade was das ‚Basteln‘ anbelangt.“ Reparaturen an den Geräten kommen aber mittlerweile ziemlich selten vor. „Ich persönlich finde das ein bisschen schade, weil es eben einen Großteil meiner Ausbildung ausgemacht hat. Meiner Meinung nach lässt sich die Funktionsweise der Geräte immer noch am besten nachvollziehen, wenn ich ein defektes Gerät auseinanderschraube und mir jedes einzelne Teil davon genauestens ansehe.“ Darüber hinaus zeichnet sich eine weitere Entwicklung in seinem Beruf ab: „Das Berufsbild tendiert immer mehr in die Richtung eines Informatikers und entfernt sich von einem klassischen Radio- und Fernsehtechniker.“ Von daher rät er all denjenigen, die sich für diesen Ausbildungsberuf interessieren, sowohl in der Elektrotechnik als auch in der Informatik bewandert zu sein. „An einem Tag sitzt man am PC und programmiert. Ein anderes Mal beschäftigt man sich den ganzen Tag über mit dem Aufbau von Beamer und Leinwand.“ Vor allem sollte man mit einer gewissen Vielfalt des Aufgabengebietes rechnen. Handwerkliches Geschick sei dabei ebenso unentbehrlich wie die Geduld. Letztere ist bei dem Auseinanderbauen der Geräte, dem ‚Tüfteln‘, von Nöten.
Übrigens: Tjark tüftelt auch privat gerne herum. „Ich setze mich auch zu Hause mit der neuesten Technik auseinander und lese mir etliches dazu durch.“ Mit seiner Familie lebt er auf einem Bauernhof. Eine Werkstatt und das passende Werkzeug sind hier vorhanden. Anfang Dezember diesen Jahres beginnt seine Weiterbildung zum Meister. „Der Meistertitel eröffnet mir viele Möglichkeiten. Theoretisch kann ich diesem ein Studium anschließen oder aber meinen eigenen Betrieb aufmachen. Ich kann zu Coldewey zurückkehren oder ganz wo anders eine Anstellung suchen. Aber nichts davon ist in Stein gemeißelt. Das wird sich alles schon noch zeigen.“  

 Text und Foto: Dana Hubrich

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