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MoX-Musikerin-Porträt: Frischer Wind und freche Schnauze07.12.2021



Text und Foto: Thea Drexhage
Haiyti, gebürtig Ronja Zschoche, fackelt nicht lange. Wenn es neue Musik gibt, dann muss diese raus in die Welt. Perfektion? Nebensache. So erschienen allein seit Beginn 2020 drei Alben der Hamburger Rapperin. Das letzte trägt den Titel „Mieses Leben“ und dieser trifft den Stil Haiytis auf den Punkt. Haiyti balanciert zwischen Trap und Gangster-Rap, schaffte es aber gleichzeitig, sich als Liebling des Feuilletons zu etablieren. Gegensätzlich? Vielleicht.  Aufgewachsen in einer künstlerischen Familie aus Filmregisseuren, Schauspielerinnen und MusikerInnen und wurde in Hamburg von ihrer alleinerziehenden Mutter aufgezogen, was nicht ganz problemfrei verlief. Trotzdem schaffte es die Musikerin, ohne Schulabschluss ein Studium an einer Kunsthochschule zu beginnen. Damit nahm die Karriere ihren Lauf. In völlig ungenierter DIY-Manier schreckt Haiyti nicht vor überzogenen Effekten, einfachen, aber eingängigen Beats und Auto-Tune zurück, was vor allem bei einem jüngeren Publikum großen Anklang findet. Textlich handeln ihre Songs von teils stereotypen Hip-Hop Themen wie Reichtum, Drogen und unnötigem Überfluss, aber eben auch über die weniger glamourösen Seiten des (Musik)Lebens, nämlich dann, wenn die fette Party vorbei ist. „Was ihr tut für die Klicks, nur weil ihr alle hoch wollt, Man, ich bin dort schon gewesen und ich fand‘s nicht so toll“, heißt es in „Was noch“, einer Abrechnung mit den aktuellen Zielen und Anforderungen, wenn man es im Musikbiz weit bringen will. Der Rapperin geht es bei der Musik jedoch nicht um maximale Klicks und bestmögliche Verkaufszahlen, sondern um das Rappen an sich. So erschien das letzte Album völlig überraschend und gänzlich ohne Vorankündigung und Promo. Auch live kann Haiyti überzeugen und belegt Slots auf den größten Deutschen Festivals, wo sie den Herren der Schöpfung und vor allem dem Publikum beweisen kann, dass Hip-Hop bestens ohne Testosteron auskommen kann. Wem die 53 Songs der letzten drei Jahre nicht reichen, dem sei geraten, die sozialen Kanäle der Musikerin im Auge zu behalten, denn dort gibt es immer mal wieder neue Songs und Videos außer der Reihe, eben dann, wenn Haiyti Bock drauf hat. Dann macht es auch nix, wenn der aktuelle Musikclip mal eben mit dem Smartphone aus der Hüfte geschossen wurde.

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