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Best of mit Badesalz07.06.2022



Text und Fotos: Britta Lübbers
„Wir sind froh und dankbar, dass es diesen Verein gibt“, sagte Kulturamtsleiterin Christiane Cordes anlässlich der Vorbesichtigung. Die Freunde und Förderer kauften nicht nur an, sie leisteten auch eine wichtige ideelle Unterstützung. „Durch die Vereinsarbeit ist das Museum in der Stadtgesellschaft verankert. Der Verein inspiriert und setzt Impulse.“ Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos würdigte den konstruktiven Austausch mit den Museumsfreunden sowie deren nicht nachlassendes Engagement. „Wir haben Glück, der Verein ist superaktiv.“
„Wir waren ganz sicher ein Treiber für das Museum und sind auch heute noch ein verlässlicher Partner“, erklärte selbstbewusst die Vereinsvorsitzende Inge von Danckelmann.
Rund 500 Werke von Horst Janssen habe der Verein über die Jahre angekauft oder als Schenkung dem Museum zur Verfügung gestellt, berichtete Kuratorin Antje Tietken. „Wir zeigen ein Best of von rund 60 Werken, darunter Selbstporträts, Radierzyklen, Lithografien und Zeichnungen.“
Zum knallbunten Auftakt gehen die Gäste eine Wand mit Ausstellungsplakaten entlang. Eine Sitzecke wurde eingerichtet, um in Publikationen zu blättern. Immer wieder gibt es Überraschendes zu entdecken. Zum Beispiel eine Überkopfzeichnung (der überaus vielseitige Janssen konnte auch das), oder das Porzellangefäß für Badesalz zum 50-jährigen Jubiläum des Unternehmens Louis Wachsmann. Es zeigt eine Frau, die sich anschickt, einen Fisch zu küssen. Daneben hängt die Radierung „Der Kuss“. „Ich liebe solche Gegenüberstellungen“, freute sich Antje Tietken. Auch Janssen-Fans dürften es lieben.
Muße mitzubringen lohnt sich für das vom Verein unterstützte Projekt „Zeitzeugen“, für das 35 Weggefährten von Horst Janssen interviewt wurden, darunter Ehefrauen, Geliebte, Nachbarn und Freunde.
Auch Werke der ersten Janssen-Stipendiatin Aline Helmcke, die für neun Monate in Janssens ehemaligem Wohnhaus in der Lerchenstraße lebt und arbeitet, werden gezeigt. Die Bildende Künstlerin und Animationsfilmerin nähert sich dem Meister hier durch eigene Scherenschnitte an, deren schwarze Magie leuchtet. Unbedingt sehenswert ist der Film, den sie nach seinem Frühwerk aus der „Guten Morgen Mappe“ gezeichnet hat.
Diese Ausstellung, so resümierte Inge von Danckelmann, beweise einmal mehr, dass Horst Janssen über all seine Exzesse und Abstürze hinaus vor allem eines war: ein genialer Künstler.

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