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Versteckter Festivalschatz05.04.2023
Text: Thea Drexhage Foto: Anna Wyszomierska
Für das alles gibt es eine Lösung: kleine Festivalschätze in der Region. Für jene, die beispielsweise beim Watt En Schlick tickettechnisch leer ausgegangen sind, lohnt sich ein Blick nach Diepholz. Dort findet in diesem Jahr bereits zum 21. Mal das Appletree Garden Festival statt, welches wieder sowohl mit bekannten Künstler*innen als auch mit spannenden Newcomern begeistern kann. Nicht selten sind es eben diese Newcomer, die in den Folgejahren auf den großen Festivalbühnen einen Platz finden. So traten in den vergangenen Jahren unter anderem Acts wie Friska Viljor, Future Islands Kate Tempest, Hundreds, Mighty Oaks, Die Nerven, Intergalactic Lovers, Sophie Hunger, Ätna, Get Well Soon oder Alices Gun, die jetzt als Madsen riesen Erfolge feiern, auf. Nachdem das Festival 2 Jahre in Folge während der Pandemie nicht stattfinden konnte, ging es im letzten Jahr endlich wieder weiter. Das Festival bietet Platz für 5.500 Gäste. Das sind genug Menschen für eine wunderbare Party, aber gleichzeitig nicht zu viele, um die familiäre Atmosphäre zu zerstören. Neben Diversität im Line Up setzt das Festival außerdem auf Nachhaltigkeit. Durch die Lage nur 10 Minuten entfernt vom Bahnhof Diepholz und der fußläufigen Nähe zu allen Einrichtungen des täglichen Bedarfs, wird empfohlen, mit der Bahn anzureisen und das Auto daheim zu lassen. Das kulinarische Angebot ist überwiegend regional, vegetarisch und vegan und setzt auf ökologisch recyclebares Geschirr und Besteck.
2023 kann zwischen vielen Bäumen und bunten Lichtern ausgelassen zu Acts wie Blond, Von Wegen Lisbeth, Dilla, Donkey Kid, Mine, Warhaus oder Temmis getanzt werden. Das Line-Up ist divers und legt sich musikalisch nicht auf ein Genre fest. Während bekannte Acts wie Blond, welche im letzten Jahr mit „Es regnet Männer“ die Bookingkultur auf Festivals laut aus feministischer Sicht anprangerten, oder Mine, die samt Orchester auftreten wird, mit Sicherheit die größten Publikumsmagneten darstellen dürften, liegt die Spannung bei jenen, die bisher vielleicht nur in kleineren Kreisen bekannt sind. Katy J Pearson aus zum Beispiel ist Songwriterin, die Folk- und Brit-Pop vereint und sich klanglich beispielsweise mit Bands wie Wet Leg messen kann, die 2022 zu den Newcomerinnen des Jahres zählten. Oder Lie Ning, der Synth Pop mit R&B und Soul vereint und dazu seine warme Stimme zu Klavierklängen ertönen lässt. Ein sehr moderner Sound, direkt aus Berlin, bei welchem man sich den Festivalausklang im Sonnenuntergang nahezu bildlich vorstellen kann. In den Sonnenuntergang passt auch das Duo Mar Malade mit ihrem einzigartigen, klebrig-süßen Indie-Pop. Die beiden Musiker Alexander Hauer und Michél Martin veröffentlichen 2021 ihr erstes Album „MAR Malade“ Etwas krachiger wird es mit der britischen Post-Punkerin Billy Nomates, die Elemente des klassichen Punkrock mit Electronica vereint und einen ganz eigenen, energievollen Klang kreiert. Zeit, das Festivalzelt zu entstauben und von Konfettiresten des letzten Jahres zu befreien. Der Festivalsommer 2023 hat für Jede*n was zu bieten.
Das Appletree Garden findet statt vom 3.8.-5.8. Tickets gibt es
unter: www.appletreegarden.de
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