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Filme im Kino

Knastromanze: Jibril02.05.2019



Text | Horst E. Wegener
Foto: 2019 missingFILMs - Filmverleih & Weltvertrieb

Also beginnt die aus dem Irak stammende Wahl-Berlinerin Maryam damit, den Palästinenser Jibril (Adan) - der sich im Knast Gabriel nennt -, regelmäßig zu besuchen. Sagt sich, dass ihr als geschiedener alleinerziehender Mutter von drei Mädchen ohnehin wenig Möglichkeiten vergönnt wären, sich auf jemanden intensiver einzulassen. Während man im Umfeld der ansonsten sozial gefestigten und emanzipierten Maryam eher findet, dass eine Beziehung zu einem Gefängnisinsassen zu nichts führen mag, gibt Maryam der Frage, ob Jibril mit ihr eine Art Partnerschaft leben könnte, eine Chance.
Im Stil einer Doku rückt Filmerin Henrika Kull ihren beiden Hauptdarstellern beständig mit der Handkamera auf die Pelle. Spart Erklärungen, weshalb Jibril hinter Gittern hockt genauso aus, wie ihr die Frage, woran Maryams frühere Ehe zerbrach, unwichtig erscheint. Dank der Präsenz ihres schauspielernden Duos entsteht beim Kinopublikum dennoch ein Gefühl von Unmittelbarkeit, als wäre man mit in Jibrils Zelle. Und wir ahnen, wie schwer es Maryam und Jibril fallen muss, sich in die Lebensrealität des anderen auch nur hineinzudenken. Insofern erscheint es einem schlüssig, dass der Film letztlich keine happy-end-Lösung liefern mag.


Jibril
Deutschland ´18: R: Henrika Kull, D: Susana Abdulmajid, Malik Adan, Jonas Nordin Daouiji.
Wertung: + + + +
Vorpremiere am 7.5. im cine k – in Anwesenheit der Filmemacherin.

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