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Es hat sich schon viel getan06.03.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

So schloss sich eine Gruppe Geflüchteter zusammen und versuchte nach und nach, sich zu organisieren. Hilfe gab es unter anderem von der damaligen Initiative „Offene Grenzen“ und der Kreuzkirche, in deren Räumen sich nun auch das Büro des Integration e.V. befindet.
Heute, so Ndoumbe, sehe die Lage in Oldenburg schon deutlich besser aus. Der Integration e.V. ist eine feste Adresse in der Stadt geworden, nicht nur für Hilfesuchende, sondern auch für Deutsche ohne Migrationshintergrund, die sich beispielsweise beim Anti-Rassismus-Training weiterbilden möchten – gerade dafür ist während der letzten Monate die Nachfrage gestiegen. „Das freut mich natürlich sehr. Ich finde auch gut, dass jetzt so viele Menschen auf die Straße gehen, auch wenn es schade ist, dass das erst so spät passiert. Aber wir müssen die Gelegenheit jetzt nutzen, um mehr Informationen unter die Menschen zu bringen.“, erzählt der 52-Jährige. Über Rassismus sollte nicht nur von migrantischen Organisationen aufgeklärt werden, auch an Schulen oder bei anderen Trägern sollte es regelmäßiges Thema sein. Der Verein versucht stetig, neue Institutionen dazu zu holen und stieß bei Kirche und Stadt auf offene Türen, anders würde es derzeit beispielsweise noch bei der Polizei aussehen. Aber nicht nur hier vor Ort gibt es viel zu tun, auch außerhalb von Oldenburg kümmert sich Ndoumbe um unzählige Projekte. Angefangen beim Aufrechterhalten der Kommunikation mit anderen Geflüchteten, für die Oldenburg nur eine Durchgangsstation auf ihrem Weg war bis hin zur Bekämpfung von Fluchtursachen, denn längst geht es nicht mehr nur darum, Geflüchteten vor Ort zu helfen, sondern auch gegen die Ursachen illegaler Abwanderung vor Ort zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten. In Kamerun sehen sich die Menschen durch verschiedene Faktoren bedroht. Klimawandel, Unruhen und Unsicherheiten führten zur Schließung zahlreicher Schulen: „Unser Ziel ist es, vor Ort ein großes Ausbildungszentrum zu schaffen, damit die Menschen die Chance haben, verschiedene Berufe zu erlernen. Derzeit begleiten wir 500 Kinder bei der Vermittlung von Informatik. Wir haben Computer usw. gekauft und können damit direkt vor Ort helfen.“ Diese Erfolge sind es, die Cyrille Lobe Ndoumbe die Kraft geben, sich stetig zu engagieren, denn natürlich hat er es auch mit einigen Schicksalen zu tun: „Die Menschen die hierher kommen, das sind nicht nur Zahlen. Das sind Gesichter und Geschichten. Viele Menschen kommen mit sehr viel Last zu uns und wir versuchen dann gemeinsam, nach und nach Lösungen zu finden. Wir sind mittlerweile sehr gut vernetzt und haben die richtigen Werkzeuge, um Flüchtlinge zu unterstützen. Wenn man dann nach 2-3 Jahren eine Rückmeldung bekommt, dass jemand eine Ausbildung absolviert hat oder Kinder bekommen hat, dann ist das toll. Freude schenken tut sehr gut.“ Gut tut es auch, Zeit mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern zu verbringen, von denen die Ältere Jura studiert und sich damit auch aktiv im Verein beteiligt. Zusätzlich findet er etwas Ablenkung im Sport oder der Literatur. Sich selbst nicht noch mehr Aufgaben aufzuhalsen, das ist eine der größeren Heraus-forderungen; „Ich höre mir viele politische Nachrichten an und versuche, selbst keine Politik zu machen, aber das ist sehr schwierig, denn ich bin ein sehr sozialer Mensch.“, gesteht er.

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