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MoX Soundcheck: 5 Musikempfehlungen von Horst E. Wegener15.06.2022











L´Entourloop: LA CLARTÉ DANS LA CONFUSION (VÖ: 10.6.)
Mit den Masken, hinter denen die französischen Beatmaker Sir James und King Johnny bei Konzertauftritten ihre Gesichter verbergen, schauen die beiden L´Entourloop-Frontmänner wie zwei harmlose Rentner aus. Wobei dieser Eindruck allerspätestens verpufft, sobald sie mit ihrer Truppe und wechselnden Gaststars live lospowern. Auch auf dem brandneuen Album „La Clarté dans la confusion“ wird dem liebgewonnenen Prinzip gefrönt, zwischen HipHop, Reggae und Dancehall-Klängen stets gemäß der Vorgabe hin und her zu schalten, dass man der hardcore-HipHop-Fraktion für deren Geschmack eine Prise zu viel Reggae zumutet und den Reggae-Kids im gleichen Atemzug ein paar Takte zu viel HipHop vorsetzt. Allerdings dürfte es mit Seelenverwandten wie MC Troy Berkley, MC Blabber Mouf, Reggae-Star Alborosie oder den skandinavischen Looptroop Rockers im Rücken den L´Entourloop-Eklektikern erneut mehr als leicht fallen, die eingeschlafenen Tanzbeine ihrer Fans aufzuwecken.  

Will Joseph Cook: EVERY SINGLE THING (VÖ: 10.6.)
Der britische Singer-Songwriter Will Joseph Cook aus der Grafschaft Kent ist bekannt für Schmuse-Pop – und wie man ihn am besten vermarktet. Allein schon die Entscheidung, einen potenziellen Ohrwurm wie „Around me“ anno 2020 zunächst über TikTok verbreiten zu lassen, brachte dem Cleverle  dort 1,2 Millionen Videos ein. „Kisses“, die coolste Chartrenner-Granate aus Cooks anstehendem Gute-Laune-Bringer-Album „Every single thing“ bezeichnet der Crooner mit der unverwechselbaren Kopfstimme jetzt als die große Schwester zu „Around me“ –  beide Songs eint, dass sie nicht mehr sein wollen als duftig-leichte Unterhaltung mit Charme und Esprit. Schon recht!

Moonchild Sanelly: PHASES (VÖ: 17.6.)
Future Ghetto Punk nennt Sanelisiwe Twisha alias Moonchild Sanelly ihren unverwechselbaren Sound. Darin verschmilzt die südafrikanische Musikerin Elemente von experimentellem Elektro, Afro Punk, HipHop und Pop mit Kwaito, jener speziellen Dance-Mucke, die auf den Tanzflächen von Johannesburg seit den frühen 1990er Jahren schwer angesagt ist. Weil die Lady zudem mit gleich viel feministischer Power und gesanglicher Überzeugungskraft ans Werk geht, lassen sich weder lokale noch internationale Künstler groß bitten, bei dem einen oder anderen Song mitzutun. Sie wissen: Ohne den Mut, in Abgründe zu blicken, wird Musik pathetisch und harmlos. Also singt man lieber an der Seite von Moonchild, als ginge es um unser aller Leben. Und prompt entfaltet sich vor dem Hörerohr jene sinnlich-erotische Kraft, die „Phases“ wie eine Droge wirken lässt.


Garrett Kato: SMALL TOWN RITUALS (VÖ: 17.6.)

Seinem jugendlichen Verlangen nachgebend, dem einengenden Kleinstadtleben entfliehen zu wollen, hatte Garrett Kato der westkanadischen Heimat Adieu gesagt – und war gen Australien durchgestartet. Dort hatte er sich zunächst ab 2010 als Straßenmusiker und dann als Produzent ausgetestet, um gut zehn Jahre drauf mit der Veröffentlichung seines Debütalbum „hemispheres“ international Beachtung zu finden. Auf den ideenreich getexteten Song-Balladen seines jetzt vorliegenden dritten Albums „Small Town Rituals“ knüpft der Allrounder mal gutgelaunt und mal verträumt Gedankenketten, die in softrockige oder folkpoppige Klangteppiche eingebettet werden.


Alanis Morissette: THE STORM BEFORE THE CALM (VÖ: 17.6.)

Das Ergebnis der Corona-Lockdown-Phase kommt nun in den Handel – und wem die warme, betörend schöne Gesangsstimme  der Künstlerin zu lange gefehlt haben mag, der sollte sich „The Storm before the Calm“ im Vorgriff auf die angekündigte „Jagged Little Pill“-Jubiläumswelttournee gönnen. Wer nach dem Hören der elf Tracks nicht entspannt ist, braucht definitiv eine Kur.


Text: Horst E. Wegener

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