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Soundcheck01.06.2022

Mattiu

Mattiu

KONTOR

KONTOR

Hudson Taylor

Hudson Taylor

High Fidelity

High Fidelity

Maine coon

Mattiu : SUR LA SELVA
Der im schweizerischen Graubünden geborene und in einem künstlerischen Milieu aufgewachsene Bergbub Mattiu Defuns hat schon als Fünfzehnjähriger in seinem rätoromanischen Heimatdialekt Songtexte geschrieben.  Mit seinen gerademal 24 Jahren, die der Weltenbummler zuletzt zwischen einer Hütte in den Bündner Bergen und den legendären Berliner Hansa-Studios aufteilen mochte, hat Mattiu die Corona-bedingte Lockdown-Zeit intensiv ausgekostet, dem Bündner Land, diesem ganz besonderen Fleckchen Erde, auf Rätoromanisch eine musikalische Liebeserklärung zu schenken. Dass hierzulande kaum jemand Mattius Muttersprache verstehen dürfte, stellt kein Hindernis dar -  die gekonnt austarierten Herzschmerzballaden verzaubern den Hörer.

Various Artists: KONTOR TOP OF THE CLUBS
Ausgabe 93 – eine Zahl, die Bände spricht und die Beliebtheit dieser Erfolgsreihe aus dem Hause Kontor unterstreicht. Wo sonst kann man sich als Anhänger tanzbarer Beats verlässlich mit den jeweils angesagten Tracks aus den Bereichen Techno, Trance und Dance versorgen, um sich zuhause oder unterwegs in Feierabendstimmung zu versetzen? Wie gehabt überlegen sich die Label-Verantwortlichen zuallererst mal wieder drei Spitzen-DJs für die geplante Box, bittet man diesmal Jerome, Markus Gardeweg und Neptunica ums Beisteuern von jeweils einem CD-langen Mastermix. Das Ergebnis rundet dann ein weiterer Silberling ab, auf dem ausgewählte Top-Tracks der Compilation von Paul van Dyk, Felix Jaehn, Armin van Buuren und anderen in voller Länge ausgespielt werden.

Hudson Taylor: SEARCHING FOR THE ANSWERS
Im Rückblick betrachtet scheint es der Mühe wert gewesen zu sein, dass die musik-narrischen irischen Brüder Harry und Alfie Hudson-Taylor sich zunächst ab 2011 eine große Portion Routine als Straßenmusiker an den Hotspots von Dublins Grafton Street sichern mochten. Ihr Debutalbum nannten sie folgerichtig „Singing for Strangers“ – eine Huldigung an übergroße Vorbilder wie die Beach Boys, Simon & Garfunkel oder die Beatles. Fünf Jahre nach der Veröffentlichung dieses Longplayers war das Indiepop-Duo dann 2020 soweit, ein Nummer-Eins-Album in der Heimat abzuliefern. Die Corona-bedingte Zwangspause ohne Liveauftritte hat der sich mittlerweile in Berlin wohlfühlende Harry und sein im südenglischen Städtchen Somerset residierender Bruder Alfie dann zum intensiven Feilen an den Songs ihres dritten Silberlings genutzt. So klingt Musikalität.

High Fidelity: COME RAIN OR SHINE
Schon zur Schulzeit in Hannover frönten Tom Wisniewski und sein Klassenkamerad Moritz Haak der gemeinsamen Leidenschaft, US-Westcoast-Mucke zu klampfen. Der Name ihrer Band geht auf Nick Hornbys in einem Plattenladen unter Nerds spielenden Roman zurück – was die Leidenschaft, mit der Wisniewski, Haak und ihre Combo-Neuzugänge Nils Meyer am Bass und Sven Braun hinter den Drums ihren Bluesrock live zelebrieren, unterstreichen dürfte. So gesehen ist´s kein Wunder, dass die um weitere Gäste verstärkte Truppe ihr jetzt anstehendes Debütalbum erst recht weitestgehend live einspielen wollte. Das Motto des Longplayers: Nimm das, Pandemie.

Have you seen the Jane Fonda Aerobic VHS: MAINE COON

So sperrig der Name dieser finnischen Grungerock-Combo rüberkommt, so überraschend spült einem der synthie-getriebene Sound des Trios die Gehörgänge frei. Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Teenage Sweetheart“ im Herbst 2015 setzten Jubelkritiken in den nordischen Ländern und auf der britischen Insel ein, denen neugierig gewordene Festivalgänger beim alljährlichen Abklappern angesagter Szene-Events in der vor-Corona-Live-Sommersaison nur recht geben konnten. Das Nachfolge-Album „Jazzbelle 1984/1988“ löste sämtliche Erwartungshaltungen an die Powertruppe abermals ein und steigert die Vorfreude auf den jetzt anstehenden Longplayer Nummer drei. Das Ergebnis: Ein Power-Cocktail aus Punk, Glam, Grunge und US-Eastcoast-Indie-Mucke, bewegend und kühn.

Autor: Horst E. Wegener

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